Biographie

Sein letzter Weg

Am 26. Januar 1959 verstirbt Bruno Gröning in Paris

Bruno Gröning mit Ehefrau Josette

Diagnose: Magenkrebs im fortgeschrittenen Stadium

Im Spätherbst 1958 fuhr Bruno Gröning mit seiner zweiten Ehefrau Josette, die er im Mai 1955 geheiratet hatte, nach Paris und ließ sich vom befreundeten Krebsspezialisten Dr. Pierre Grobon untersuchen. Die Auswertung mehrerer Röntgenaufnahmen ergab: Magenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Dr. Grobon wollte sofort operieren, doch Bruno Gröning lehnte ab.

Er fuhr zurück nach Deutschland und bereitete die Weihnachtsfeiern der Gemeinschaften vor. Am 4. Dezember besprach er ein Tonband, das in allen Weihnachtsfeiern abgespielt werden sollte. Danach fuhr er mit seiner Frau erneut nach Paris. Dr. Grobon hatte inzwischen den angesehenen Spezialisten für Krebschirurgie Dr. Bellanger informiert. In dessen Klinik in der Rue Henner, unweit von Montmartre, kam es am 8. Dezember zur Operation. Das Ergebnis war für die Ärzte erschreckend: Es war noch viel schlimmer, als die Röntgenaufnahmen ahnen ließen - nicht mehr operabel. Die Wunde wurde sofort wieder geschlossen.

Erstaunlich schnelle Erholung

Josette Gröning schrieb dazu: „Sie konnten aber nicht begreifen, dass Brunos äußere Erscheinung so wenig von seinem furchtbaren inneren Leiden verriet, dass er noch normal atmen konnte, dass sein Stoffwechsel in den letzten Wochen noch tadellos funktioniert hatte, dass sein Blutbild ausgezeichnet war. Es findet in diesem fortgeschrittenen Stadium ein sich ständig wiederholendes Erbrechen bei der geringsten Nahrungsaufnahme statt, und der schwer geprüfte Patient muss langsam verhungern. Bei Bruno war dies alles nicht.“

Zum Erstaunen seiner Ärzte erholte er sich sehr schnell und fuhr zurück nach Deutschland, wo er das Weihnachtsfest erlebte. Mitte Januar 1959 traf er drei Tage mit den Obmännern des neuen Vereins zusammen und bestimmte, wie das Werk aufzubauen sei. Die beiden ahnten nicht, dass es ihr letztes Zusammentreffen mit Bruno Gröning sein sollte.

Operation in Paris in Begleitung eines Naturgewitters

Am 21. Januar flog er wieder nach Paris. Wegen Verschluss des Dickdarmbogens war eine Operation unumgänglich. Am 22. Januar 1959 um 9.00 Uhr vormittags - zur gleichen Stunde, als in München die Revisionsverhandlung begann - wurde Bruno Gröning erneut operiert. Er musste das über sich ergehen lassen, was er unzähligen Menschen erspart hatte, er konnte und durfte sich selbst nicht helfen.

Als er an diesem Morgen in der Narkose lag, ging plötzlich ein heftiges Gewitter über Paris nieder. Grönings Frau berichtete: „Merkwürdig ist auch folgendes Naturereignis. Am 22. Januar 1959, während mein Mann noch in der Narkose lag, verdüsterte ein urplötzlich über Paris ausbrechendes Gewitter mit Blitzen und Donnerschlägen die heitere und helle Tagesstimmung. Es wurde so dunkel, dass man am hellen Tag das Licht anzünden musste. Die Schwester drückte ihr Erstaunen über ein so heftiges Gewitter aus. In den auf die Operation folgenden Tagen waren Brunos Temperatur, sein Blutdruck, sein Puls völlig normal. Er stand sogar noch zweimal auf und setzte sich in einen Sessel.“

„Innere totale Verbrennung“

Am 25. fiel er in ein Koma, und am darauf folgenden Tag, dem 26. Januar 1959, um 13.46 Uhr starb Bruno Gröning in der Clinique Henner an Krebs – wie der Arzt im Totenschein festhielt. War es wirklich Krebs? Dr. Bellanger hatte nach der zweiten Operation gesagt: „Die Zerstörung in Brunos Körper ist furchtbar, es ist eine innere totale Verbrennung. Wie er so lange und ohne die entsetzlichen Schmerzen zu erleiden leben konnte, ist mir ein Rätsel.“

Bruno Gröning hatte bereits Jahre vorher geäußert: „Wenn man mir das Wirken verbieten wird, verbrenne ich innerlich.“

Nachrufe

Wie Bruno Gröning dieses bittere Schicksal trug, bezeugt ein Brief, den Dr. Grobon am 26. Februar 1959 an die Witwe schrieb: „Diese [Bruno Gröning gewidmeten Bemühungen des Arztes] waren nur zu natürlich, und ich darf wohl sagen, dass sie eine gewaltige Stütze an dem Mut, der Willenskraft und der bedeutenden Persönlichkeit Bruno Grönings gefunden haben. [...]“

Dr. Bellanger brachte seine Bewunderung Bruno Gröning gegenüber noch im Dezember 1974 in einem Brief zum Ausdruck: „Bruno Gröning war ein Mann mit Herz, ein wertvoller Mensch, der sich behauptete; und seine Würde angesichts des Leidens und des Todes ruft noch heute Bewunderung hervor.“

Nach Einäscherung des Leichnams entfällt ein endgültiges Gerichtsurteil

Der Leichnam Bruno Grönings wurde in einem Krematorium in Paris eingeäschert und die Urne auf dem Waldfriedhof in Dillenburg beigesetzt.

Der Prozess wurde wegen Ablebens des Angeklagten für erledigt erklärt, ein endgültiges Urteil nie gesprochen.

Jeder kann aus sich Hilfe und Heilung erleben

Der „Wunderdoktor von Herford“, der Tausenden und Abertausenden von Menschen das Heil gebracht hatte, starb einsam und verlassen in einer kleinen Gasse in Paris. Warum musste das geschehen? Warum musste er so bitteres Leid tragen? Warum konnte er sich selbst nicht helfen?

Grete Häusler (1922-2007), Geheilte, langjährige Mitarbeiterin von Bruno Gröning und Gründerin des „Bruno Gröning-Freundeskreises“, schreibt dazu in ihrem Buch Das Heil erfahren, das ist Wahrheit: „Bruno Gröning hat in der kurzen Zeit seines Hierseins auf dieser Erde viel des Guten bewirkt. Die Gabe des Helfens und Heilens ist ihm in die Wiege gelegt worden. Überall, wohin er auch kam, gab es wundervolle Dinge, die man nicht mit dem Verstand erklären konnte. An die Öffentlichkeit trat er im Jahre 1949. Nach den großen Heilungen, die in Herford auftraten, und nachdem er im In- und Ausland in aller Munde war, bekam er nach drei Monaten Heilverbot. Man verfolgte ihn und hetzte ihn, man machte ihm den großen Prozess und wollte ihn strafen und verurteilen. Warum? Wem hat er etwas Böses getan? Niemandem, aber Tausenden von Menschen so viel des Guten, was sie von keinem anderen Menschen hätten erhalten können. Unschuldig wollte man ihn bestrafen! Unschuldig verwehrte man ihm, das zu tun, was Gott ihm geboten hat zu tun – den Menschen zu helfen! Bitter hat er diese Bosheit austragen müssen in Paris in der Krebsklinik in der Rue Henner! Unter bitteren Schmerzen verbrannte er innerlich an dem Heilstrom, den er nicht weiterleiten durfte. Das menschliche Gesetz wollte ihm dieses in Deutschland verbieten. Unter all der Lüge und Verleumdung stand er als Angeklagter wie ein Verbrecher da! Still und allein, kein Freund wusste davon, trug er all das Leid der Menschheit aus. Und es war ein Austragen, es war nicht umsonst getan! Es musste so geschehen, anders war es nicht mehr möglich, den Menschen zu helfen.“

Und in ihrem Buch Ich lebe, damit die Menschheit wird weiterleben können schreibt sie: „Im Umgang mit dem Wort ‚Opfer‘ sollen wir Menschen sehr sorgsam sein. Hier jedoch, als Bruno Gröning in Paris starb, ist dieses Wort in seiner ganzen Schwere die Wahrheit.“

Nur so war es möglich, dass sich sein Wort erfüllen konnte, wie es heute durch unzählige Erfolgsberichte bezeugt wird: „Wenn ich nicht mehr auf dieser Erde als Mensch sein werde, d. h., wenn ich meinen Körper abgelegt haben werde, dann ist die Menschheit so weit, dass jeder aus sich die Hilfe und Heilung erleben kann.“

Fortgang des großen Gerichtsprozesses

Berufungsverhandlung und Revision

Bruno Gröning und Rechtsanwalt Schwander

Nachteilige Ausgangsposition Grönings

Bei der Berufungsverhandlung im Januar 1958 gereichte Bruno Gröning zum Nachteil, dass nicht er, sondern die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hatte. Doch nicht nur diese Nachlässigkeit seines damaligen Anwaltes schadete ihm; auch dessen zögernde Herausgabe des Aktenmaterials an den neuen Rechtsbeistand Grönings behinderte die Vorbereitung auf die Verhandlung.

Als weiterer Nachteil erwies sich das im Vergleich zur ersten Verhandlung viel sicherere Auftreten der Gegenzeugen. Sie schienen sich auf den Punkt „Verbot des Arztes“ geeinigt zu haben.

Gefängnis und Geldstrafe zur Bewährung, „eine Schande“, ohne Klärung der Heilungsfrage

So lautete das Urteil diesmal: Acht Monate Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung und 5000.- DM Geldstrafe wegen Vergehens gegen das Heilpraktikergesetz. Das Urteil wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Anny Freiin Ebner von Eschenbach, die sowohl die erste als auch die zweite Verhandlung als Zuschauerin im Gerichtssaal miterlebte, bezeichnete das Urteil als eine „Schande für Deutschland“.

Bruno Gröning erklärte, er werde dafür bestraft, dass er Gutes tue. Er beklagte, dass sich während des ganzen Prozesses niemand dafür interessiert habe, wie eine Heilung zustande kommt, nicht einmal seine eigenen Anwälte. Wäre man dieser Frage nachgegangen, so hätte sich herausgestellt, dass sein Wirken mit medizinischer Behandlungsweise nichts gemein hat. Der Prozess hätte eingestellt werden müssen. Doch die Klärung dieser Frage interessierte bei Gericht niemanden. Man hatte eine vorgefasste Meinung von Gröning und war nicht bereit, von ihr abzuweichen.

Antrag auf Revision kurz vor dem Tod 

Doch auch das war nicht das Ende des Prozesses. Diesmal beantragte Bruno Gröning Revision. Der Termin für die Verhandlung wurde für den 22. Januar 1959 vor dem Oberlandgericht in München angesetzt. Doch hierzu sollte es nicht mehr kommen, da Bruno Gröning in demselben Monat starb.

„Sein Wort bannt die Krankheit“

Die Heilungen geschehen weiter – den Gerichtsprozessen und dem Heilverbot zum Trotz

Ein Ehepaar dankt Bruno Gröning

Äußere Gesundung und innere Wandlung

Während dieser Aus­ein­ander­set­zungen und Kämpfe ging das Wirken Bruno Grönings weiter. So berichtete der Medizin-Fachjournalist Dr. Horst Mann 1957 in einer Artikelserie im Neuen Blatt unter der Überschrift „Sein Wort bannt die Krankheit“ u. a.:

„Am nächsten Morgen fuhr ich von Hameln nach Springe, dem kleinen Städtchen am Deister. Auch hier hatte sich eine Gröning-Gemeinschaft gebildet. Die Heilung einer Reihe von Menschen war der Ausgangspunkt dafür gewesen. Und auch hier erlebte ich es, wie schon vorher in verschiedenen Ortschaften Schleswig-Holsteins, in Augsburg, Hameln, Wien, Plochingen und anderen Städten: Menschen standen auf und berichteten mir von ihren Krankheiten. Sie nannten mir ihre Ärzte, die sie behandelt hatten. Sie erzählten von ihrer Gesundung, die sie Gröning verdankten. Und immer waren sie bereit, die Hand zu erheben und diese Aussage unter Eid zu erhärten.

‚Mir wurden bereits als Baby beide Beine im Hüftgelenk ausgekugelt‘, erzählte die fünfzigjährige Julie Prohnert aus Hannover. ‚Später konnte ich nur an Krücken gehen. Der Arzt konnte mein Leiden nur lindern. Als ich einen Vortrag von Herrn Gröning hörte, spürte ich eine starke Reaktion. Mein Rücken, der bereits völlig verkrümmt war, wurde wieder gerade. Ich konnte wieder gehen. Ich habe keine Rückschläge mehr gehabt ...‘

‚Ich hatte Gelenkrheumatismus und wurde laufend von Ausschlägen und Abzessen gequält. Herr Gröning hat mich davon befreit‘, sagte Wilhelm Gabbert aus Hameln.

‚Mein Gallenleiden konnte nur noch durch Morphium erträglich gemacht werden‘, berichtete Kurt Severit aus Evestorf. ‚Ich danke es Bruno Gröning, dass er mich von diesem Leiden befreite.‘

‚Ich hatte hochgradig Zucker‘, berichtete Robert Thies aus Springe. ‚Noch bedrohlicher war aber eine Herzmuskelschwäche. Beide Leiden machen mir heute nicht mehr zu schaffen. Dafür danke ich Herrn Gröning.‘

Diese Reihe ließe sich fortführen. Es waren Menschen jeden Alters, die mir berichteten. Männer, Frauen und Kinder. Viele Krankheiten wurden aufgezählt, vom Kopfschmerz angefangen, über Nervenentzündungen, Ischias, Nieren- und Gallenleiden, bis zu Herzstörungen und Lähmungserscheinungen.

Aber da war noch etwas anderes, was mich tief berührte. Freimütig erzählten viele hier vor allen Zuhörern, dass sie durch Gröning eine innere Wandlung erfahren hätten. Das Jagen nach Erfolg und die egoistische Einstellung seien einer inneren Ruhe und Gelassenheit und gemeinschaftlichem Denken gewichen.“

Das eigene Vertrauen macht den Heilerfolg bei jedem Menschen möglich

Dr. Horst Mann weiter: „Bei all diesen Gesprächen mit Menschen, die sich durch Bruno Gröning geheilt fühlten, wurde eine Frage in mir immer stärker: War der Heilerfolg bei jedem Menschen - oder viel kühner noch - bei jeder Krankheit möglich? Wo lagen die Grenzen der Kraft, die von Gröning ausging? Gab es hier nicht Gefahren? [...]

Bei meinem letzten Besuch stellte ich ihm diese Frage. ‚Ich kann und will keinen Menschen zwingen‘, antwortete er mir. ‚Wenn jemand sich verschließt und nicht die Bereitwilligkeit in sich trägt, die Kraft zur Ordnung zu entfalten, dann fehlt auch mir die Bereitschaft zum Eingreifen. Diesen Menschen fordere ich nur auf, den Riegel des Bösen aufzusprengen, der das Heil verhindert.‘

Ich hatte noch eine Frage: ‚Jede Krankheit ist verschieden gefährlich‘, sagte ich. ‚Angenommen, ein Schwerkranker, von mehreren Ärzten aufgegeben, lässt Sie durch einen Arzt, der noch um seinen Patienten kämpft, rufen. Werden Sie helfen können?‘

‚Ja‘, sagte Gröning. Er sagte es ohne zu zögern. ‚Wenn der Kranke daran glaubt und der Arzt seinem Weg vertraut, wird der Erfolg nicht ausbleiben. Das gemeinsame Vertrauen wird in dem Kranken ungeahnte Kräfte entwickeln. Häufig kam der Erfolg gerade da am schnellsten, wo der kranke Mensch voller Verzweiflung nach dem letzten Strohhalm griff.‘“

Trennung vom Gröning-Bund

Zeit, über den Schaden Bilanz zu ziehen

Trennung vom Gröning Bund

Engstirniger Bürokratismus sieht Grönings Geldstrafe tatenlos zu

Im Oktober 1957 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Bruno Gröning und der Geschäftsführung des Gröning-Bundes. Durch engstirnigen Bürokratismus hatte der Bund Bruno Gröning sehr geschadet. Anlass für den Disput war das Prozessurteil, demzufolge Bruno Gröning innerhalb kurzer Zeit 2000.- DM Geldstrafe hätte zahlen müssen. Da er für sein Wirken kein Geld nahm und somit über keine ausreichenden finanziellen Mittel verfügte, hatte sich der Vorstand des Gröning-Bundes schon zu Beginn des Prozesses entschlossen, die anfallenden Kosten zu tragen. Ob aber die Geldstrafe dazuzählte, war im Vorstand umstritten. Man wollte auf langwierigem bürokratischen Wege prüfen, ob der Bund überhaupt verpflichtet sei, die 2000.- DM zu zahlen. Danach erst sollte sich um die Aufbringung der Gelder gekümmert werden. So war abzusehen, dass die notwendigen Mittel Bruno Gröning - wenn überhaupt - viel zu spät erreicht hätten. Der Bund hätte also tatenlos zugesehen, wie Bruno Gröning bei Nichtbezahlen der festgesetzten Strafe ersatzweise ins Gefängnis hätte gehen müssen. Dadurch kam es zur offenen Auseinandersetzung und schließlich zum Bruch.

Falsche Freunde 

Bruno Gröning sprach in seiner 62 Seiten umfassenden Bilanz über die Tätigkeit des Bundes alle Punkte an, in denen ihm der Bund geschadet hatte. Zusammenfassend erklärte er: „Wenn ich nun heute Vergleiche ziehe zwischen meiner früheren Umgebung (den Geschäftemachern Meckelburg, Enderlin, Schmidt und Hülsmann) und meiner heutigen Umgebung (Bundesvorstandsmitglieder), dann komme ich zu demselben Endresultat: Heute ist im Endergebnis das Gleiche geschehen wie damals. Heute ist durch die, die meine größten, engsten und besten Freunde sein wollen, nichts anderes geworden als damals. Damals haben schmutzige Handwerker mich betrogen. Heute haben Freunde versagt, indem sie ruhig mitansehen konnten, dass ich durch Prozesse, durch Verurteilung, dadurch, dass ich keine Hilfe bekam, dadurch, dass ich meine Gemeinschaften nicht aufsuchen konnte ohne Wagen, dadurch, dass man nichts gegen die Pressehetze unternahm, dadurch, dass man nur Verwirrung anrichtete, dadurch, dass man einfach nicht für mich da war, wenn ich Menschen brauchte, die nach ihrem Schulwissen und ihrer Stellung im weltlichen Leben mich hätten unterstützen können und müssen, es nicht zu dem kommen konnte, wozu ich nun einmal auf dieser Erde bin.

Keiner von diesen Freunden hat sein Ich eingesetzt, um mich freizukämpfen, keiner hatte den Mut, wirklich für mich einzutreten. Nichts ist geschehen. Kleinlich bürokratisch hat man Beschlüsse über Beschlüsse gefasst. Keiner ist wirklich für mich eingetreten, keiner hat wirklich alles darangesetzt mit seinem ganzen Einsatz, dass er mir endlich alle diese Kämpfe in den Prozessen, gegen die Presse, um eine Hilfskraft, um den Wagen, der kaputt war, gegen Schmutz und Verleumdung abnahm usw., usw. und sich vor mich stellte, damit ich das tun konnte, wozu ich da bin auf dieser Erde: den Menschen die Kraft des Lebens zu übermitteln und die Menschen zum Glauben zu führen.

Dass ich dazu die Ruhe brauche und nicht immer und immer wieder durch weltliche, äußere Einflüsse gehindert werden darf, dass ich einen wirklichen Schutzwall brauche, um ungestört das wirken zu lassen, was mir gegeben, daran hat niemand gedacht, niemand von meinen Freunden, von denen, die meine Freunde sein wollen. Und das ist das Beschämende und für mich das Enttäuschende:

- Die Geschäftemacher haben ihren Nutzen ziehen wollen, sie sind als schlechte Menschen erkannt.
- Freunde vom Gröning-Bund sind zu lau, zu gleichgültig, zu bequem, ich will nicht sagen böswillig.

Und das Ergebnis ist dasselbe: Ich bin nicht frei geworden. Viele Freunde vom Vorstand des Gröning-Bundes haben ihr Versprechen nicht gehalten. Man hat mich durch alle Maßnahmen nur geknebelt.“

Scheitern des Vereinswegs

Weisser trat zurück und der Gröning-Bund, dem nie die Aufnahme ins Vereinsregister gelungen war, wurde nach kurzer Zeit aufgelöst. An seine Stelle trat der Verein zur Förderung seelisch-geistiger und natürlicher Lebensgrundlagen. Er wurde 1958 gegründet, und seine Obmänner waren Erich Pelz für Deutschland und Alexander Loy für Österreich. Aber auch dieser letzte zu Lebzeiten Bruno Grönings gegründete Verein sollte nicht das leisten, was er sich von ihm erhoffte. In der Satzung kam nicht einmal sein Name vor.

Der große Prozess (1955-1957)

Anklage wegen fahrlässiger Tötung und Freispruch mit endgültigem Heilverbot

Bruno Grönings grosser ProzessAm 4. März 1955 erhob die Staatsanwaltschaft erneut Anklage gegen Bruno Gröning. Wiederum wurde ihm zur Last gelegt, gegen das Heilpraktikergesetz verstoßen zu haben. In einem weiteren Anklagepunkt wurde er der fahrlässigen Tötung in einem Fall bezichtigt.

Gröning widerspricht unterstelltem Heilungsversprechen und dem Verbot ärztlicher Behandlung

Nachdem ihm die Anklageschrift zugestellt worden war, wandte er sich an seine Freunde: „Meine lieben Freunde! In diesen Tagen hat die gesamte Presse und der Rundfunk eine Meldung in mehr oder minder tendenziöser Aufmachung über mich veröffentlicht, die euch mitteilte, dass die Münchner Staatsanwaltschaft II gegen mich eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung vorbereitet hat. Ich soll einem siebzehnjährigen TBC-kranken Mädchen Ende 1949 die Heilung versprochen und es daran gehindert haben, ein Sanatorium und einen Arzt aufzusuchen. Ich sei an dem Tode dieses jungen Menschenkindes schuld. Wer mit klarem Verstande diese Meldungen gelesen oder gehört hat, wird erkannt haben, was mit ihnen bezweckt werden soll: Verwirrung unter meinen Freunden herbeizuführen und alle Suchenden davon abzuhalten, sich mit unseren Bestrebungen und dem von mir verkündeten Erkenntnisgut näher zu befassen. Mit allen Mitteln wird versucht, meine und des Gröning-Bundes sowie eure Aktivität zu hemmen. Selbstverständlich liegen die Dinge anders, als sie dargestellt werden! Meinen Freunden brauche ich hierzu keine Ausführungen zu machen, sie wissen, dass ich keine ‚Heilungsversprechen‘ mache, und dass ich von ärztlicher Behandlung nie abrate.“

Merkwürdig späte Aufrollung der Ermittlungen

Gröning weiter zu seinen Freunden: „Ich bin 1952 freigesprochen worden. Ist es nicht merkwürdig, dass der „Fall Kuhfuß“, der schon Ende 1949/1950 aufgetreten war, in dem Prozess gegen mich 1951/1952, obwohl alle Unterlagen bereits vorgelegen haben, nicht damals schon aufgerollt worden ist! Ist es nicht auffallend, dass die Ermittlungen zur erneuten Einleitung eines Prozesses gegen mich genau zu dem Zeitpunkt einsetzten, als der Öffentlichkeit bekannt wurde, dass am 22. November 1953 in Murnau der Gröning-Bund ins Leben gerufen war! Nämlich seit Januar 1954 sind zahlreiche Ortsgemeinschaftsleiter und Freunde sowie Bundesmitglieder durch Polizeimaßnahmen verhört und überwacht worden.“

Entlastungszeugen abgelehnt, Zeugen der Anklage willkommen

Die Vorbereitungen des Prozesses zogen sich weit über zwei Jahre hin. Bruno Grönings Verteidigung wurde erheblich erschwert. Fast alle Entlastungszeugen wurden abgelehnt, die Zeugen der Anklage jedoch zugelassen. Unter ihnen fanden sich auch zwei ehemalige Mitarbeiter Grönings: Eugen Enderlin und Otto Meckelburg. Besonders Meckelburg - im ersten Prozess noch Mitangeklagter - wandte sich in auffallend scharfer Form gegen Gröning. Er setzte alles daran, ihm zu schaden. Im Anklagepunkt der fahrlässigen Tötung spielte er eine entscheidende Rolle. Es handelte sich um einen Fall, der sich zur Zeit seiner „Managertätigkeit für Gröning ereignet hatte.

Der manipulierte Streitfall Ruth Kuhfuß

Im November 1949 war der Sparkassenbeamte Emil Kuhfuß mit seiner siebzehnjährigen, an doppelseitiger Lungentuberkulose erkrankten Tochter Ruth zu einem Vortrag Grönings gekommen. Gröning erkannte sofort, dass dem Mädchen nicht mehr zu helfen war, und äußerte sich einem anwesenden Arzt gegenüber entsprechend. Meckelburg aber bedrängte ihn heftig und verlangte, er solle sich des Falles annehmen. So kam es nach dem Vortrag zu einer persönlichen Begegnung zwischen Bruno Gröning und Ruth Kuhfuß. Gröning sprach der Kranken Mut zu und forderte den Vater auf, nach neun Tagen eine fachärztliche Untersuchung zu veranlassen. Damit wollte er erreichen, dass sich das Mädchen, das nichts mehr von den Ärzten wissen wollte, wieder in medizinische Obhut begab. Der Vater sicherte zu, sich darum zu kümmern.

Die in der Folgezeit stattfindende Korrespondenz wurde von Meckelburg abgewickelt und drang nicht bis zu Bruno Gröning vor. Erst im Mai 1950 hörte er wieder von Ruth Kuhfuß. Der Vater hatte in der Zwischenzeit flehende Bittbriefe an Gröning gesandt und um einen Besuch gebeten. Meckelburg leitete die Briefe nicht weiter, sondern vereinbarte eigenmächtig - ohne Wissen Grönings - ein Treffen mit Herrn Kuhfuß. Erst kurz vor dem angesetzten Termin unterrichtete Meckelburg Gröning und zwang ihn, mitzukommen.

Später behauptete Meckelburg, Bruno Gröning habe dem Mädchen ein Heilversprechen gegeben. Dabei war er es selbst, der dem Vater zugesichert hatte, er werde Gröning dazu bringen, seine Tochter zu heilen. Meckelburg sah in dem Sparkassenbeamten eine gute Geldquelle, die er ausschöpfen wollte, doch dazu brauchte er Gröning. Kurz nach diesem Besuch trennte sich Gröning von Meckelburg.

Ein schwerer Vorwurf, der gegen Bruno Gröning erhoben wurde, war, er habe Ruth Kuhfuß die Behandlung durch einen Arzt verboten. Dem entgegen stand jedoch die Tatsache, dass er - was selbst Zeugen der Anklage bestätigten - das Mädchen bereits beim ersten Zusammentreffen zum Arzt geschickt hatte. Auch in einer Rundfunkansprache im Herbst 1949 rief er die Menschen auf, „sich bis zum Schluss ärztlich nachuntersuchen zu lassen“. Hilfesuchenden riet er stets, ihren Ärzten Vertrauen zu schenken.

Ruth Kuhfuß, die schon einige schmerzhafte, aber erfolglose Heilverfahren hinter sich hatte, weigerte sich, weitere Behandlungen über sich ergehen zu lassen. Am 30. Dezember 1950 starb sie an den Folgen der Krankheit.

Medizinisches Gutachten bestätigt aussichtslose Heilung

Aus medizinischer Sicht beleuchtete Dr. med. Otto Freihofer in einer gutachterlichen Äußerung den Fall Ruth Kuhfuß: „Bei nüchterner Beobachtung muss jeder Laie zu der Überzeugung kommen, wie es auch seitens des Gesundheitsamtes Säckingen ausgesprochen wurde, dass eine Heilung angesichts des ‚sehr schweren Zustandes‘, der nach ärztlichem Befund ‚lebensbedrohlich war‘ bzw. wobei ‚Gefahr im Verzug‘ war, nach menschlicher Berechnung aussichtslos war. Ebenso wird ein jeder ehrlich und sine ira et studio denkende Arzt, der nicht allzu selbstbewusst glaubt, im Besitz der neuesten Medikamente auf die Kräfte der Natur verzichten zu können, dem Gutachten von Herrn Prof. Lydtin, München, beistimmen müssen, wonach ‚sich nicht sagen lässt, dass vor dem 5. November 1949 ein hoher Grad von Wahrscheinlichkeit für eine Heilung gegeben war‘. Meines Erachtens ist es aber mehr als verwunderlich, dass die Patientin überhaupt bis zum 30. Dezember 1950 lebte, sodass der Einfluss Grönings doch noch einen gewissen Lebensaufschub gegeben haben kann. Zusammenfassend möchte ich meine gutachterliche Äußerung dahingehend abschließen, dass die Behauptungen: ‚dass Heilungsaussichten bestanden hätten‘, und ‚dass die Lebenszeit der Patientin Kuhfuß noch mehr hätte verlängert werden können, wenn Herr Gröning nie in ihre Nähe gekommen wäre‘, weder mit Sicherheit voraussagbar noch deshalb berechtigt sind.“

Missglücktes Gerichtsurteil 

Ende Juli 1957 kam es im Schwurgerichtssaal des Schöffengerichts München-Land zur Verhandlung. Im Punkte der fahrlässigen Tötung wurde Bruno Gröning freigesprochen. Wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz wurde ihm jedoch eine Geldstrafe von 2000,- DM auferlegt.

Obwohl das Urteil auf den ersten Blick positiv aussieht, war es für ihn unannehmbar. Es kam dem endgültigen Verbot seines Wirkens gleich. Durch den Fehler seines Anwalts, der das Urteil weit positiver einschätzte als Gröning, ging nicht er in Berufung, sondern die Staatsanwaltschaft. Die zweite Verhandlung fand Mitte Januar 1958 wieder in München statt.

Der Gröning-Bund

Hoffnung auf ein freies Wirken über den Vereinsweg

Bruno Gröning haelt eine Gemeinschaftsstunde abUm trotz des Heilverbots möglichst viele Menschen erreichen zu können, hatte Bruno Gröning bereits Anfang der fünfziger Jahre Gemeinschaften ins Leben gerufen. Dort hielt er lediglich Vorträge und richtete sein ganzes Bestreben darauf, den Hilfesuchenden sein Wissen weiterzugeben.

Gesetzlicher Schutz und renommierter Vorstand

Am 22.11.1953 ließ er als Dachorganisation in Murnau/Seehausen den Gröning-Bund gründen. Der Bund sollte ins Vereinsregister eingetragen werden und Bruno Gröning den gesetzlichen Schutz seines Wirkens bieten. So sollte ein weiterer Konflikt mit dem Heilpraktikergesetz endgültig verhindert werden.

Dem Vorstand des Gröning-Bundes gehörten u. a. an: Graf Zeppelin, Graf Matuschka, Anny Freiin Ebner von Eschenbach, Oberbaurat Dipl. Ing. Hermann Riedinger und Direktor Konstantin Weisser, anfangs auch als Mitbegründer Rudolf Bachmann, von dem sich der Bund allerdings sehr bald trennte. Präsident auf Lebenszeit wurde Bruno Gröning.

Profitgesinnung des Schriftführers siegt über das Wohl der Kranken

Schriftführer des Bundes wurde der Heidelberger Journalist und Lektor Egon Arthur Schmidt. Er war schon in Herford eng an der Seite des „Wunderdoktors“ und hatte den Verein Ring der Freunde Bruno Grönings gegründet. Dieser fungierte jedoch nicht im Sinne Bruno Grönings und wurde schon nach kurzer Zeit aufgelöst. Von Schmidt trennte sich Gröning damals, weil er Spendengelder veruntreut hatte.

1952 wandte sich Schmidt erneut an Gröning und erklärte, er habe seine Fehler eingesehen. Er bat, beim Aufbau des Werkes helfen zu dürfen, und Bruno Gröning nahm ihn wiederum als Mitarbeiter an. So hatte Schmidt abermals Gelegenheit zu zeigen, ob ihm wirklich das Wohl der Kranken oder nur sein eigener finanzieller Vorteil am Herzen lag.

1955 trennte sich Bruno Gröning endgültig von Schmidt, da dieser seine Gesinnung nicht geändert hatte. Er versuchte nach wie vor, von den Fähigkeiten Grönings zu profitieren. Nach der Trennung strebte Schmidt einige Prozesse gegen Gröning an. Er wollte im Nachhinein Geld für seine freiwillige Mitarbeit erstreiten.

Wer ist für wen wozu da – der Bund für Grönings Wirken oder Grönings Wirken für den Bund?

Die Geschäftsführung des Bundes übernahmen Konstantin Weisser und Hermann Riedinger. Dies schien zum einen sehr verheißungsvoll, da sie weltgewandt waren und ihre Bildung dem Werk Bruno Grönings zugutekommen konnte. Es barg aber auch die Gefahr, dass sie überheblich gegen den Willen des einfachen Arbeiters handeln würden, da er nicht ihrem Bildungsstand entsprach.

Mit der Zeit ging die Entwicklung tatsächlich in diese Richtung, und es wurde den beiden Männern immer schwerer, sich von Bruno Gröning etwas sagen zu lassen. Sie schienen ganz zu vergessen, dass der Bund nicht nur den Namen Grönings trug, sondern auch um seinetwillen bestand. Für sie wurde der Gröning-Bund immer mehr zum Selbstzweck. Seine eigentliche Zielsetzung, den Notleidenden zu helfen, verloren sie gänzlich aus den Augen. Es schien, als wollten sie nicht wahrhaben, dass Gröning es war, durch den die Heilungen bewirkt wurden, nicht der Bund.

So entwickelte sich der Gröning-Bund immer mehr zum Gegenteil dessen, was er eigentlich sein sollte. Für den Mann, dessen Namen er trug, wurde der Bund zu einem Gefängnis, das ihn, anstatt frei zu machen, immer mehr einengte.

Der erste Gerichtsprozess um das Heilverbot (1951-1952)

Grönings Wirken eine Heiltätigkeit im medizinischen Sinne?

Bruno Gröning angeklagt

Anklage wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde

1951/52 stand Bruno Gröning in München zum ersten Mal wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde vor Gericht. Hatte das Bayerische Innenministerium sein Tun 1949 noch als „freie Liebestätigkeit“ betrachtet, so wurde es nun als Heiltätigkeit im medizinischen Sinne gewertet.

Die Anklage stützte sich auf das Heilpraktikergesetz aus dem Jahre 1939, welches die bis dahin geltende Kurierfreiheit ablöste und die Heilkunde seinerzeit in die Hände nationalsozialistischer Ärzte überführen sollte.

Das Ja und das Nein des Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz 

Bruno Gröning wurde sowohl in erster als auch in zweiter Instanz freigesprochen. Der Vorsitzende des Landgerichts München erklärte in seiner Urteilsverkündung im März 1952:

„Das Gericht würde es für vermessen halten, den Angeklagten aufgrund einseitiger Gutachten zu verurteilen. Denn ob die Tätigkeit Grönings überhaupt dem Heilpraktikergesetz unterliegt, ist mehr als zweifelhaft, da sie in ein Gebiet fällt, das heute noch viel zu wenig erforscht ist.“

In der Berufungsverhandlung wurde der Freispruch zwar bestätigt, aber das Wirken Bruno Grönings wurde deutlich als Heiltätigkeit im Sinne des Heilpraktikergesetzes bezeichnet:

„Der Angeklagte hat somit ohne Erlaubnis und ohne als Arzt bestellt zu sein eine Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen vorgenommen, die als Heilkunde im Sinne des HPG anzusehen ist. [...]“

Schuldausschließender Irrtum gleichbedeutend mit Heilverbot

Das Urteil weiter: „Eine Verurteilung des Angeklagten konnte jedoch deshalb nicht erfolgen, weil er sich hinsichtlich des objektiven Tatbestandsmerkmales der Ausübung der Heilkunde in einem schuldausschließenden Irrtum befunden und somit nicht vorsätzlich gehandelt hat.“

Da der schuldausschließende Irrtum, in dem Bruno Gröning sich befunden haben soll, per Gerichtsurteil aufgeklärt wurde, kam dieses trotz Freispruch einem richterlichen Heilverbot gleich. Von nun an musste Bruno Gröning wissen, dass sein Tun eine Ausübung der Heilkunde im Sinne des Heilpraktikergesetzes und als solche verboten war. Die wahren Zusammenhänge seines Wirkens, denen zufolge seine Handlungsweise nichts mit einer Heiltätigkeit im medizinischen Sinne zu tun hat, wurden nicht erkannt.

Betrüger geduldet

Bruno Gröning gibt allen Menschen die Chance zur Umkehr

Bruno Gröning inmitten von Menschen

Erzwungene Geldzahlungen – Mitarbeiter zeigen ihr wahres Gesicht

Immer wieder traten Menschen unter dem Vorwand der Unterstützung an Bruno Gröning heran. Viele waren jedoch nur daran interessiert, Geschäfte mit seinen Fähigkeiten zu machen. Er schien solche Menschen unwiderstehlich anzuziehen. Wenn sie ihre Ziele nicht erreichten oder Gröning sich von ihnen trennte, versuchten sie vielfach, ihn durch langwierige Prozesse zu Geldzahlungen zu zwingen.

So z. B. Frau Hülsmann, die mit ihrem Gatten im März 1949 Bruno Gröning aus Dankbarkeit für die Heilung ihres Sohnes als Gast bei sich in Herford aufnahm. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass sie an Gröning nichts verdienen konnte, klagte sie vor dem Arbeitsgericht. Sie ließ sich die Zeit, die sie ihm einst unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte, als Arbeitszeit berechnen und forderte nachträglich ihren Lohn. Bruno Gröning musste ihr bis an sein Lebensende eine monatliche Rate zahlen. Das war kein Einzelfall. In solcher oder ähnlicher Form zeigten viele seiner ehemaligen Mitarbeiter ihr wahres Gesicht.

„Auch diese Menschen musste es geben, um herauszustellen, wer der Mensch ist“

Warum aber ließ Bruno Gröning diese vermeintlichen Helfer so eng an sich heran? Warum hielt er sich solche „Geschäftemacher“ nicht einfach vom Leibe? In einem Vortrag am 31. August 1950 in München äußerte er sich zu dieser Frage: „Was Menschen bisher nicht unversucht gelassen haben, ist das gewesen, an diesem kleinen Mann mit seinem Wissen und Können Geld zu verdienen. Sie glaubten, eine Goldgrube gefunden zu haben. Sie haben auch zum Teil die Möglichkeit gehabt, Geld zu verdienen, aber einen Nutzen haben sie Gott sei Dank nicht. Auch diese Menschen musste es geben, und zwar deshalb, um herauszustellen, wer der Mensch ist, dass der Mensch über Leichen geht und nicht danach fragt, ob dem Kranken geholfen wird oder nicht. Es gibt Menschen, die über Leichen gehen, die können einen Kranken ruhig liegen sehen. Diese Menschen haben nie danach gefragt, sie haben nichts unversucht gelassen, in meiner Nähe zu sein. Ich weiß, es wird hier und dort die Frage aufgeworfen: ‚Ja, wenn der Mann so viel weiß, warum hat er nicht das gewusst, vielleicht weiß er nichts.‘ Ob und inwieweit ich etwas weiß, werden Sie nach und nach zu wissen bekommen. Aber dieses musste sein. Dieses Material hat zu diesem Aufbau gefehlt, um für Sie alle den Weg frei zu machen.“

„… dann weiß jeder, wer sie sind“

Grete Häusler (1922-2007), Geheilte, langjährige Mitarbeiterin von Bruno Gröning und Gründerin des „Bruno Gröning-Freundeskreises“, beschreibt in ihrem Buch Hier ist die Wahrheit an und um Bruno Gröning folgende Begebenheit: „Als ich einmal beim Abschied Herrn Gröning alles Gute wünschte und sagte: ‚Herr Gröning, ich wünsche Ihnen, dass Sie nun Ruhe zum Wirken haben mögen und von keinem falschen Mitarbeiter angegangen werden‘, antwortete er mir zum größten Erstaunen: ‚Ganz falsch, das muss so sein!‘ Ich verstand das damals nicht, aber er erklärte mir, warum er dies alles tun und aushalten musste. Er gab mir damit ein großes Geheimnis kund: ‚Ich weiß, was ein Mensch in sich trägt. Wenn ich aber den Menschen sagen würde: ‚Das ist ein Lügner, das ist ein Betrüger, ein Dieb‘, dann würde mir das niemand glauben. Was muss ich tun? Ich muss diese Menschen an mich ziehen, sie das Gute lehren, sie zur Umkehr bewegen und dann ihnen die Gelegenheit geben zum Lügen, zum Betrügen und zum Stehlen. Wenn sie es jetzt trotzdem tun, dann weiß jeder, wer sie sind. Dann lass ich sie ganz an mich herankommen und bin nicht feige, dann kämpfe ich.‘“

Neue Wege und Sackgassen

Geschäftemacher um Gröning

Bruno Gröning und Otto Meckelburg

Ein selbsternannter Gröning-Manager mit Exklusivansprüchen

Aus Dankbarkeit für die Heilung seiner Frau wollte der Wangerooger Geschäftsmann Otto Meckelburg Bruno Gröning unterstützen und legte diesem konkrete Pläne zur Errichtung von Heilstätten vor. Bruno Gröning ging darauf ein, und Meckelburg wurde sein „Manager“.

Ende Dezember begaben sich beide nach Wangerooge. Hier sprach Gröning auf von Meckelburg organisierten Veranstaltungen und bewirkte unzählige Heilungen. Er schenkte dem Mann sein volles Vertrauen. In einer am 8. Januar 1950 auf Wangerooge beurkundeten Erklärung legte er die Zukunft seines Wirkens ganz in die Hände Meckelburgs:

„Herr Gröning erklärt sein Einverständnis mit diesem Plane von Herrn Meckelburg und verpflichtet sich, seine Person zur Erreichung dieses Zwecks voll zur Verfügung zu stellen, Herrn Meckelburg bei der beabsichtigten Vereinsgründung und dem Verein selbst bei seiner späteren Tätigkeit jede notwendige Unterstützung zuteilwerden zu lassen und überhaupt alles in seinen Kräften Stehende zu tun, was den vorgenannten Zwecken dienlich sein kann. Diese Verpflichtung übernimmt Herr Gröning sowohl gegenüber Herrn Meckelburg persönlich als auch gegenüber dem in der Gründung begriffenen Verein mit der oben genannten Zielsetzung. Herr Gröning verpflichtet sich darüber hinaus, diese Unterstützung keiner anderen Person und keinem anderen Personenkreis zuteilwerden zu lassen. Er wird seine Tätigkeit nur im Rahmen des Vereins und nur im Einvernehmen mit Herrn Meckelburg ausüben.“

Noch im Januar gründete Meckelburg den Verein zur Erforschung Gröning'scher Heilmethoden. Er selbst wurde Geschäftsführer und bezog ein Monatsgehalt von 1000,- DM. Bruno Gröning bekam kein Geld. Es zeigte sich, dass Meckelburg seine Versprechen nicht einhielt. Er sah in Gröning lediglich eine Geldquelle und bezeichnete ihn spöttisch als sein „bestes Pferd im Stall“. Die Kranken waren ihm egal. Er hatte Gröning mit dem Vertrag an sich gebunden, und der „Wunderheiler“ musste tun, was er verlangte.

Erst im Juni 1950 gelang es Gröning, sich von Meckelburg zu trennen, worauf dieser ihm Rache schwor: „Den Gröning werde ich schon kleinkriegen, ich brech' ihm alle Gräten.“

Ein Heilpraktiker mit Vortragsangeboten

Im Anschluss arbeitete Gröning einige Monate mit dem Münchener Heilpraktiker Eugen Enderlin zusammen. Dieser hatte am Traberhof eine Heilung erhalten und bot Bruno Gröning an, in seiner Praxis Vorträge zu halten. Doch auch Enderlin entpuppte sich als Geschäftemacher. Es ging ihm nicht darum zu helfen, sondern er wollte aus dem „Phänomen Gröning“ Kapital schlagen. Gegen Ende des Jahres trennte Gröning sich von ihm, und auch eine nochmalige Zusammenarbeit 1952/53 scheiterte aus gleichen Gründen.

Ein Heiler-Karrierist

In der Folgezeit hielt Gröning Vorträge im Fremdenheim Weikersheim in Gräfelfing. Der Journalist Dr. Kurt Trampler nahm ihn bei sich auf und organisierte die Zusammenkünfte. Er kannte Gröning bereits seit Herbst 1949. Damals war er als Berichterstatter einer Münchener Zeitung zum Traberhof gekommen und hatte unverhofft die Heilung eines Beinleidens erhalten. Aus Dankbarkeit schrieb er das Buch Die große Umkehr und setzte sich bei den Behörden für Gröning ein. Ähnlich wie bei Enderlin waren auch die Vorträge in Gräfelfing gut besucht. Unglaubliche Heilungen geschahen. Doch auch die Verbindung mit Trampler zerbrach. Er glaubte eines Tages, genug von Gröning gelernt zu haben, trennte sich von ihm und machte sich als Heiler selbstständig.

Der Traberhof – Massenansturm in Rosenheim

Bis zu 30 000 hilfesuchende Menschen täglich versammeln sich im September 1949 vor Gröning

01 Bruno Gröning am Traberhof 02Nach Abschluss der Heidelberger Untersuchungen wandte sich Bruno Gröning im August 1949 Süddeutschland zu. Er wollte dem Trubel, der um seine Person gemacht wurde, entgehen und zog sich auf ein privates Gut bei Rosenheim nahe München zurück. Zunächst gelang es, seinen Aufenthalt geheim zu halten. Nachdem jedoch die ersten Zeitungen über seine Ankunft in Bayern berichtet hatten, setzte ein wahrer Massenansturm ein.

Bis zu 30 000 Menschen strömten täglich zum Rosenheimer Traberhof. Presse, Funk und Wochenschau berichteten. Selbst ein Kinofilm wurde gedreht, der den Titel „Gröning” trug und das Geschehen um ihn dokumentierte.

Biblische Szenen

Die Zeitung Zeitungsblitz berichtete in der zweiten Septemberwoche in einer Sonderausgabe: „Inzwischen hatten sich mehr als zehntausend Menschen versammelt, die alle seit Stunden in glühender Hitze auf den großen Moment warteten, da Gröning auf den Balkon trat, zur Menge sprach und seine Heilkraft ausstrahlte. Dicht standen die Menschen zusammengepresst, um in den vollen Genuss seiner ‚Heilstrahlen‘ zu kommen. Schon begannen die Reaktionen bei den Schwerstkranken in ihren Rollstühlen und Sesseln oder bei den Einzelstehenden an der Peripherie zu wirken. Wieder begannen Halbblinde zu sehen, wieder erhoben sich bisher Gehbehinderte, wieder bewegten Lahme ihre steifen Glieder. Hunderte berichteten von verstärkten Schmerzen an den erkrankten Stellen, von Ziehen, Stechen und Kribbeln, von einem Gefühl eines unbeschreibbaren ‚Leichtseins‘ oder plötzlich verschwindenden Kopfschmerzen.”

Nicht nur am Traberhof kam es zu biblischen Szenen. Überall, wo Gröning auftauchte, war er in Windeseile von unzähligen Kranken umringt. Anita Höhne beschreibt die Zustände um Gröning in ihrem Buch Geistheiler heute: „Wenn Gröning nur sein Kommen ankündigte, begannen schon Wallfahrten. Typisch die Szenen, die der Journalist Rudolf Spitz bei einem Gröning-Besuch im September 1949 in München beobachtete:

‚Um 19.00 Uhr standen Tausende in der Sonnenstraße. Um 22.30 Uhr standen sie noch. Ich habe in fünf Jahren Krieg viel erlebt, nie aber war ich erschütterter als in den vier Stunden, in denen ich Bruno Gröning gegenübersaß und eine grauenhafte Parade des Elends und der Leiden erlebte. Epileptiker, Blinde und Gelähmte auf Krücken drängten zu ihm. Mütter hielten Gröning ihre gelähmten Kinder entgegen. Es gab Ohnmächtige, Schreie klangen auf, flehende Hilferufe, Bitten, Wünsche, Stoßseufzer.‘“

Staatsorgane bekennen Wohlgesinnung

Anita Höhne zitiert den Journalisten Rudolf Spitz weiter: „Kranke auf Tragbahren, Gelähmte, eine große Menschenmenge beobachtete ein anderer Münchner Journalist, Dr. Kurt Trampler, auch auf dem Traberhof bei Rosenheim, wo Bruno Gröning damals lebte. Trampler kam als Reporter der Wochenzeitung Münchner Allgemeine - ein kühler Journalist, der nur festhielt, was er selbst sah und hörte: ‚Wir hören jetzt vom Balkon her eine Stimme, die nicht die Grönings ist, und eilen ans Fenster. Der Münchner Polizeipräsident Pitzer spricht zu den Versammelten. Er berichtet, dass sich ein Ischiasleiden, das ihn seit Jahren geplagt habe, in Grönings Gegenwart gemildert habe. Pitzer ist bestimmt kein Mann, der zu hypersensiblen Vorstellungen neigt, aber was er an sich selbst beobachtet hat, kann er bezeugen. Jetzt bekennt er sich öffentlich zu Gröning, und der CSU-Abgeordnete Hagen folgt ihm mit einer gleichen Erklärung.‘“

Auch die bayerischen Behörden waren Bruno Gröning wohlgesonnen. Die Tageszeitung Münchner Merkur berichtete am 7. September 1949 unter der Überschrift „Wohlwollen gegenüber Gröning“: „Ministerpräsident Dr. Ehard erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz, dass man das Wirken einer ‚außerordentlichen Erscheinung‘ wie Bruno Gröning nicht an Paragraphen scheitern lassen sollte. Nach seiner Auffassung stehen der Zulassung Grönings in Bayern keine großen Schwierigkeiten entgegen.“

Das Bayerische Staatsministerium des Inneren gibt bei Redaktionsschluss bekannt: „Die vorläufige Überprüfung der Heiltätigkeit Bruno Grönings hat ergeben, dass sie als eine freie Liebestätigkeit betrachtet werden kann und in diesem Rahmen keiner Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz bedarf.“

Nach Rufschädigung hin zu medizinischer Dokumentation der Heilungen

Am Traberhof wurde ein großer Rummel um Gröning gemacht. Es fanden sich viele Geschäftemacher ein, die aus seinen Fähigkeiten Kapital schlagen wollten. Sie schadeten seinem Ruf und Ansehen und bewirkten eine Distanzierung der Behörden. Als die Zustände unhaltbar wurden, zog Gröning sich in die bayerischen Berge zurück. Er wollte einigen Angeboten zum Aufbau von Heilstätten nachgehen. Sein Ziel war es, Einrichtungen zu schaffen, in denen Hilfesuchende in geordneten Bahnen Heilung erlangen könnten. Ärzte sollten Vor- und Nachuntersuchungen nach dem Heidelberger Vorbild durchführen und die eintretenden Heilungen dokumentieren.

Das „Phänomen Gröning“ und die Wissenschaft

Medizinische Prüfung in Heidelberg verspricht schriftliches Gutachten

BrunoIn dieser Herforder Zeit begannen die medizinischen Fachmitarbeiter der Zeitschrift Revue, Grönings Heilerfolge zu überprüfen. Der Marburger Psychologe und Mediziner Prof. Dr. H. G. Fischer fuhr mit einem Sonderkorrespondentenstab nach Herford. Dort führte er Gespräche mit Geheilten und musste überrascht feststellen, dass Grönings „Methode“ tatsächlich erfolgreich war. Daraufhin entschloss sich die Revue, zur wissenschaftlichen Klärung des „Phänomens Gröning“ beizutragen. In der Heidelberger Universitätsklinik sollte die „Heilmethode“ des „Wunderdoktors“ erforscht werden.

Bruno Gröning ging auf die Vorschläge Fischers ein, weil er ihm bei günstigem Verlauf ein positives Gutachten versprach. Gröning hoffte, einen Weg zu freiem Wirken gefunden zu haben.

Heilungen vor den Augen der Ärzte – „Bruno Gröning kein Scharlatan“

Am 27. Juli begannen die Untersuchungen. Die Personen, an denen er sein Können beweisen sollte, wurden aus dem Kreise jener Kranken ausgewählt, die sich in über 80 000 Bittbriefen an ihn gewandt hatten. Hinzu kamen einige Patienten der Heidelberger Ludolf-Krehl-Klinik. Sie alle wurden sorgfältig voruntersucht, und es wurden genaue Diagnosen erstellt. Anschließend kamen sie zu Gröning, der „seine Methode“ an ihnen wirken ließ. Hierbei waren stets Ärzte zugegen. Sie wurden Zeugen, wie Krankheiten teilweise spontan verschwanden. Die in der Klinik durchgeführten Nachuntersuchungen bestätigten die Heilungen. Selbst unheilbare Leiden wie die Bechterew'sche Erkrankung wurden geheilt.

In einem in der Revue abgedruckten Vorgutachten erklärte Prof. Dr. Fischer ausdrücklich, dass Bruno Gröning kein Scharlatan, sondern ein naturbegabter Seelenarzt sei. Damit versuchte er, das „Phänomen Gröning“ aus seiner Sichtweise zu erklären, ohne ihm jedoch gerecht zu werden.

Gröning verweigert Geschäftemacherei

Das endgültige Gutachten sollte nach Auswertung aller Ergebnisse erstellt werden. Es wurde Bruno Gröning zugesichert, dass der Weg für sein weiteres Wirken endgültig frei gemacht werde. In der Zwischenzeit unterbreiteten die Herren Professoren Fischer und von Weizsäcker (unter dessen Schirmherrschaft das ganze Unternehmen stand) Bruno Gröning folgenden Vorschlag: Sie wollten Heilstätten errichten, in denen er an der Seite von Ärzten wirken sollte. Leitung und Auswahl der Patienten behielten sie sich jedoch vor.

Dazu Bruno Gröning: „Die von Herrn Professor F. in diesem Zusammenhang mir gestellten finanziellen Bedingungen usw. waren so gehalten, dass sie für mich unannehmbar waren. Natürlich wurden hierüber viele Besprechungen geführt, auch mit Herren, die dieses Werk finanzieren wollten. Ich habe mich mit den Vorschlägen von Herrn Professor F. nicht einverstanden erklären können und sie abgelehnt deshalb, weil ich 1. über keinen Pfennig Geld verfügte, so konnte ich ihm gegenüber auch keine finanziellen Verpflichtungen übernehmen, denen ich nicht hätte nachkommen können; 2. nie daran gedacht habe, aus dem ganzen Vorhaben ein Geschäft zu machen. Es war dieses alles daher für mich ein unmögliches Verlangen. Außerdem wollte ich nur das tun, wie es mir durch meine Berufung gegeben: Den Hilfesuchenden helfen und mich deshalb den Ärzten wie Psychotherapeuten zur Verfügung stellen, aber niemals ein Geschäft aus der ganzen Sache machen.“

Ausbleiben des Gutachtens und potenzieller Konflikt mit dem Gesetz

Die ablehnende Haltung Bruno Grönings ließ die Professoren ihr Interesse an ihm verlieren. Das versprochene Gutachten wurde nie erstellt. Statt ihm ein freies Wirken zu ermöglichen, wurden ihm nur neue Steine in den Weg gelegt. Im Zuge der Untersuchungen wurde seine „Heilmethode“ mit Begriffen wie „Behandlung“, „Patient“ etc. belegt und als medizinische Tätigkeit gewertet. Damit war ein Konflikt mit dem Heilpraktikergesetz vorprogrammiert.

1949 - im Brennpunkt der Öffentlichkeit

Bruno Grönings Wirken in Herford

Tausende

Tausende Erkrankte und Hilfesuchende belagern Gröning

Der neunjährige Dieter Hülsmann war schon seit längerer Zeit bettlägerig. Er litt unter progressiver Muskeldystrophie‚ und keiner der aufgesuchten Ärzte und Professoren konnte ihm helfen. Nachdem Bruno Gröning sich des Jungen angenommen hatte‚ konnte das Kind wieder laufen. Ingenieur Hülsmann - von der plötzlichen Heilung seines Sohnes überwältigt - bat den Gast‚ zu bleiben. Er wollte noch andere Kranke einladen‚ denen - so Hülsmann - der „Wundermann“ helfen sollte.

Bruno Gröning nahm das Angebot an‚ und von Tag zu Tag kamen mehr Hilfesuchende. Immer mehr Menschen erfuhren von dem wundersamen Geschehen um Gröning. Es dauerte nicht lange‚ und sein Name war in aller Munde. Die Zeitungen berichteten über den „Wunderdoktor“‚ und in der britischen Zone wurde er zum Tagesgespräch. Tausende strömten zum Wilhelmsplatz‚ und Menschenmassen belagerten das Haus.

Manfred Lütgenhorst von der Tageszeitung Münchner Merkur schrieb am 24. Juni 1949 u. a.: „Als ich vormittags um 10.30 Uhr in Herford ankam‚ standen vor dem kleinen zweistöckigen Haus auf dem Wilhelmsplatz bis an die tausend Menschen. Es war ein unbeschreibliches Elendsbild. Zahllose Gelähmte in Rollwagen‚ andere‚ die von ihren Angehörigen getragen wurden‚ Blinde‚ Taubstumme‚ Mütter mit verblödeten und gelähmten Kindern‚ alte Mütterchen und junge Männer drängten sich und stöhnten. Fast hundert Autos‚ Lastwagen und Omnibusse parkten auf dem Platz‚ und alle kamen sie von weit her.“

Lähmungen‚ Magengeschwüre‚ Blindheit: „Herr Gröning schaute mich an‚ und jetzt bin ich wieder völlig gesund.“

Manfred Lütgenhorst weiter: „ ‚Glauben Sie‚ dass Sie geheilt werden?’‚ fragte ich die Kranken. Sie nickten. ‚Gestern hätten Sie hier sein sollen’‚ antwortete mir einer. ‚Herr Gröning war in Viersen im Rheinland‚ und hier auf dem Hof standen fünf Gelähmte auf und gingen gesund nach Hause. Fernheilung - der Hof hat sie gesund gemacht.’ Die anderen Kranken bestätigten es.

Ich ging weiter durch die Menge und stenografierte ihre wundersamen Erzählungen mit. Sie allein genügten‚ um ein Buch zu füllen. Als ich mir eine Zigarette anzündete‚ sagte ein junger Mann neben mir: ‚Bitte verkaufen Sie mir eine!’ Er trug einen Uniformrock und sah aus wie ein Russlandheimkehrer. Ich gab ihm die Zigarette. Er zündete sie an und sagte übermütig: ‚Sehen Sie‚ alles kann ich jetzt wieder alleine.’ Dabei bewegte er seinen rechten Arm samt den Fingern und sein rechtes Bein. ‚Sind Sie auch von Gröning geheilt worden?’‚ fragte ich. ‚Ja‚ ich bin in Russland rechtsseitig gelähmt worden. Herr Gröning schaute mich an‚ und jetzt bin ich wieder völlig gesund‚ ich kann es immer noch nicht fassen.’ Glücklich schwenkte er seine Glieder.

Ich steuerte auf eine Gruppe zu‚ die sich um eine weißhaarige‚ etwa vierzigjährige Frau scharte. ‚Natürlich’‚ hörte ich die Frau sagen‚ ‚bin ich auch durch Herrn Gröning geheilt worden. Ich hatte riesige Magengeschwüre‚ wurde immer magerer und konnte vor Schmerzen nicht mehr schlafen. Zu zwölf Personen waren wir bei Gröning. [...] Mich schaute er an‚ und da war es mir‚ als fielen die Geschwüre wie ein Stein zur Erde. Seitdem habe ich keine Schmerzen mehr‚ werde immer dicker‚ und die Röntgenaufnahmen‚ die ich machen ließ‚ zeigten einwandfrei das Verschwinden der Geschwüre. Ich habe mich der ärztlichen Untersuchungskommission zur Verfügung gestellt. Ich kann Ihnen sagen‚ die haben gestaunt!’

Die Frau fuhr fort: ‚Aber das ist noch gar nichts. Vorige Woche stand ein blinder Mann hier auf dem Hof. Er wartete mehrere Tage und Nächte durch. Da ich öfter hierhergehe‚ fiel er mir auf. Er tat mir leid‚ und ich lud ihn zum Essen ein. ‚Nein’‚ wehrte er ab. ‚Ich darf den Augenblick nicht verpassen‚ wenn Herr Gröning herauskommt.’ Da brachte ich ihm Brötchen und sagte ihm‚ ich würde dafür sorgen‚ dass er zum Bahnhof gebracht würde. ‚Ich brauche niemanden‚ denn ich werde allein zum Bahnhof gehen können.’ Und dann erlebte ich es mit eigenen Augen. Herr Gröning kam‚ und der junge Mann schrie auf: ‚Ich kann wieder sehen!’ Tatsächlich‚ der Schleier war von seinen Augen gewichen. Er beschrieb mir‚ was ich für eine Tasche in der Hand trug. Er sagte: ‚Dort fährt ein Auto‚ und da ist das Nummernschild’‚ und allein fand er den Weg zum Bahnhof. Alle Umstehenden haben vor Freude geweint.“

Heilverbot seitens der Behörden und der Ärzteschaft

Es dauerte nicht lange‚ und auch die Behörden - allen voran die Gesundheitsbehörde - nahmen sich des Falles an. Eine Untersuchungskommission wurde gebildet‚ und Bruno Gröning erhielt Heilverbot. Einige einflussreiche Ärzte waren seine erklärten Feinde. Sie setzten alles daran‚ sein Wirken zu unterbinden‚ und verlangten‚ er solle sich einer wissenschaftlichen Überprüfung seiner Heilfähigkeit stellen. Welche Gesinnung jedoch hinter dem Verbot steckte‚ wird aus folgenden Aussagen maßgeblich beteiligter Mediziner deutlich: „Gröning kann beweisen‚ was er will‚ man wird ihm die Heilerlaubnis doch nicht geben.“ „Es verstößt gegen die Berufsehre der Ärzte‚ sich mit Gröning einzulassen.“ Ende Juni musste er Herford endgültig verlassen. Alle Anstrengungen‚ eine Heilerlaubnis zu erlangen‚ waren gescheitert.

Werdegang und ausschlaggebende Stationen im Leben

Vorbereitung auf sein späteres Wirken

Bruno

Aufgezwungene und abgebrochene Lehrjahre

Nachdem er die Volksschule bis zur fünften Klasse besucht hatte, begann Bruno Gröning eine kaufmännische Lehre. Diese musste er jedoch nach zweieinhalb Jahren auf Drängen des Vaters abbrechen. Der Maurerpolier wollte, dass sein Sohn ebenfalls ein Bauhandwerk erlerne. Er ließ ihn zum Zimmermann ausbilden, aber auch hier kam es zu keinem Abschluss. Die wirtschaftlichen Wirren der Nachkriegszeit ließen es nicht so weit kommen. Ein Vierteljahr vor Beendigung seiner Lehrzeit musste die Firma, bei der er lernte, mangels Aufträgen schließen. In der Folgezeit lebte er von den verschiedensten Tätigkeiten. Egon Arthur Schmidt schreibt über diese Zeit:

„Jede Arbeit, die er anfasste, gelang“

„Darüber wurde mir von verschiedenen Arbeitskollegen als besonderes Merkmal berichtet, dass ihm jede Arbeit, die er anfasste, gelang, sei es, dass er Uhren, Radioapparate reparierte, sei es, dass er als Schlosser tätig war. Technische Dinge lagen ihm besonders. Er hat sich auch nie gescheut, die gröbsten und körperlich schwersten Arbeiten zu verrichten. Als Hafenarbeiter hat er genauso seinen Strang gezogen wie jeder andere seiner Kumpels. Er machte daraus keinen Hehl, gehörte es doch mit zu dem Weg, der ihn durch die Tiefen führte, um auf die Höhe zu gelangen. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: ‚Wer nie durch einen Sumpf ging, kann kein Heiliger werden.’ Es liegen genügend Zeugnisse früher Weggenossen vor, wovon eines mich erst kürzlich erreichte, und in dem es ohne Vorbehalte schlicht und einfach heißt, dass dem Berichter Bruno Gröning aus einer einjährigen Zusammenarbeit als der denkbar beste und anständigste Kamerad, den er je gehabt habe, in gutem Andenken sei.“

Heirat und familiäre Schicksalsschläge

Mit einundzwanzig Jahren heiratete er. Doch seine Frau hatte kein Verständnis für ihn. Sie wollte ihn in die Enge eines bürgerlichen Familienlebens zwängen und tat die Heilungen als „Schrullen“ ab. Die 1931 und 1939 geborenen Söhne Harald und Günter starben beide im Alter von neun Jahren. Obwohl schon unzählige Menschen Heilung durch Bruno Gröning erfahren hatten, glaubte Gertrud Gröning nicht an die Heilkraft ihres Mannes. Sie vertraute die Kinder nicht ihm, sondern den Ärzten an. Doch die Schulmedizin konnte nicht helfen. Beide Jungen starben im Krankenhaus, Harald 1940 in Danzig, Günter 1949 in Dillenburg. Für Bruno Gröning waren das schwere Schicksalsschläge. Selbst Jahre später kamen ihm noch die Tränen, als er von seinen Söhnen sprach.

So war die Zeit zwischen den Weltkriegen für ihn eine Vorbereitung auf sein späteres Wirken. Er musste manch bittere Erfahrung machen, um die Menschen in allen Lebenslagen verstehen und ihre Nöte mitfühlen zu können.

Helfen statt schießen – an der Armeefront und in Kriegsgefangenschaft

Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1943 zur Wehrmacht eingezogen. Dort kam es zu Reibungen mit seinen Vorgesetzten. Wegen seiner Weigerung, auf Menschen zu schießen, wurde ihm mit dem Kriegsgericht gedroht. Schließlich musste er aber doch an die Front. Er wurde verwundet, geriet in russische Gefangenschaft und kam Ende 1945 als Heimatvertriebener nach Westdeutschland.

Das Verhalten Bruno Grönings in der Kriegszeit war geprägt von seinem Wunsch zu helfen. Selbst an der Front nutzte er jede Gelegenheit, sich für seine Kameraden oder die Zivilbevölkerung einzusetzen.

In einem russischen Dorf ermöglichte er den vom Hungertod bedrohten Menschen den Zugang zu Lebensmittelvorräten der Armee. In der Gefangenschaft erstritt er seinen Kameraden bessere Kleidung, besseres Essen und bessere Unterkünfte. Unzähligen, die unter Hungerödemen litten, verhalf er zur Heilung. In den Schrecken des Krieges hat er keinen Menschen getötet, aber Unzähligen geholfen.

Eheliche Trennung und Hinwendung zu allen Menschen

Im Dezember 1945 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen, baute sich im hessischen Dillenburg eine neue Existenz auf und holte seine Familie zu sich. Nachdem jedoch auch der zweite Sohn gestorben war und seine Frau ihm jede hilfreiche Tätigkeit verbieten wollte, trennte er sich von ihr. Er fühlte sich verpflichtet, die heilenden Kräfte, über die er verfügte, allen Menschen zukommen zu lassen. Er sagte: „Ich gehöre nicht Einzelnen, ich gehöre der Menschheit.“

Anfang 1949 führte sein Weg ins Ruhrgebiet. Durch die Berichte einiger Geheilter wurden immer mehr Menschen auf Bruno Gröning aufmerksam. Er zog von Haus zu Haus, immer dorthin, wo er gebraucht wurde, wo Kranke ihn um Hilfe baten. So wirkte er im kleinen Kreise, bis er im März 1949 die Einladung eines Herforder Ingenieurs annahm, dessen Sohn zu besuchen.

Kindheit und Jugend

Geprügelt, verspottet, unverstanden, angenommen – ein Kind, das anders ist als die anderen

Bruno Gröning wurde am 31. Mai 1906 in Danzig-Oliva als viertes von sieben Kindern geboren

Flucht aus einer hartherzigen Umgebung in die Natur: „Hier erlebte ich Gott“

Bruno Gröning wurde am 30. Mai 1906 in Danzig-Oliva als viertes von sieben Kindern des Ehepaares August und Margarethe Gröning geboren. Seine Eltern bemerkten schon früh das Außergewöhnliche ihres Sohnes, z. B. kamen die als scheu geltenden Tiere wie Hasen und Rehe spontan auf ihn zu und ließen sich ohne Angst von ihm streicheln.

Je mehr Bruno Gröning heranwuchs, umso fremder erschien ihm seine Umwelt. Gröning erzählte, dass er manches Mal zu Hause grün und blau geschlagen wurde. Die Schläge, so sagte er, taten seinem Körper nicht weh, aber er fühlte sich unverstanden.

Von der Hartherzigkeit seiner Umgebung abgestoßen, flüchtete der kleine Bruno in die Natur. Er fühlte sich mehr zu den Tieren, Bäumen und Sträuchern hingezogen als zu manchen Menschen. Oft verschwand er für Stunden im nahen Wald.

„Hier erlebte ich Gott. In jedem Strauch, in jedem Baum, in jedem Tier, ja selbst in den Steinen. Überall konnte ich stundenlang – es gab eigentlich keinen Zeitbegriff – stehen und sinnen, und immer war es mir, als weitete sich mein ganzes inneres Leben bis in eine Unendlichkeit hinein.“

Bei den wilden Raufereien Gleichaltriger machte er nie mit. So war er oft das Objekt bösen Spottes und wurde für sein Anderssein geprügelt und bestraft.

Gern gesehene Heilungen bei Mensch und Tier

Mit der Zeit wurde jener Aspekt im Wesen Bruno Grönings erkennbar, der ihn später in das Rampenlicht der Öffentlichkeit bringen sollte: In seiner Gegenwart wurden Menschen und Tiere gesund. Besonders während des ersten Weltkrieges suchte er oft die Lazarette auf, wo man ihn gerne sah. Die Verwundeten fühlten sich in seiner Gegenwart wohl, und viele gesundeten. Auch schickten Kranke nach seiner Mutter mit der Bitte, sie solle mit dem kleinen Bruno zu ihnen kommen. In der Familie und im Bekanntenkreis wurde die Heilfähigkeit des Jungen gerne angenommen.

Streben nach Selbstständigkeit

Bruno Gröning schreibt in seinem Lebenslauf: „Bereits als Kleinkind wurden in meinem Beisein kranke Menschen von ihren Beschwerden frei, und Kinder wie auch Erwachsene wurden bei Aufregung oder Streit durch einige Worte von mir völlig ruhig. Ich habe auch als Kind die Feststellung machen können, dass Tiere, die für gewöhnlich als scheu oder auch als bösartig galten, sich mir gegenüber gutmütig und zahm zeigten. Mein Verhältnis zum Elternhaus war daher sonderbar und gespannt. Ich strebte bald nach völliger Selbstständigkeit, um aus der Umgebung des ‚Missverstandenseins’ meiner Familie herauszukommen.“

Bruno Gröning (1906-1959)

Ein ungewöhnlicher Mensch in der gesellschaftlichen Kontroverse

Bruno Gröning in HerfordIm Jahre 1949 rückte der Name Bruno Gröning über Nacht ins Schlaglicht der deutschen Öffentlichkeit. Presse, Funk und Wochenschau berichteten. Monatelang hielt das Geschehen um den „Wunderdoktor“, wie er bald genannt wurde, die junge Republik in Atem. Ein Kinofilm wurde gedreht, wissenschaftliche Unter­suchungs­kommissionen einberufen, und die Behörden befassten sich bis hinauf in die höchsten Gremien mit dem Fall Bruno Gröning. Der nordrheinwestfälische Sozialminister ließ Bruno Gröning wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz verfolgen, der bayerische Ministerpräsident hingegen erklärte, man dürfe eine solch „exzeptionelle Erscheinung“ wie Gröning nicht an Paragraphen scheitern lassen. Das Bayerische Innenministerium bezeichnete Grönings Wirken als „freie Liebestätigkeit“.

In allen Bevölkerungsschichten wurde heftig und kontrovers über den Fall Bruno Gröning diskutiert. Die emotionalen Wellen brandeten hoch. Geistliche, Ärzte, Journalisten, Juristen, Politiker und Psychologen: Alle sprachen über Bruno Gröning. Seine Wunderheilungen waren für die einen Gnadengeschenke einer höheren Macht, für die anderen Scharlatanerie. Doch die Faktizität der Heilungen wurde durch medizinische Untersuchungen belegt.

Weltweites Interesse für einen einfachen Arbeiter

Bruno Gröning, 1906 in Danzig geboren und nach dem Krieg als Heimatvertriebener nach Westdeutschland emigriert, war ein einfacher Arbeiter. Er hatte von den verschiedensten Tätigkeiten gelebt, war u. a. Zimmermann, Fabrik- und Hafenarbeiter gewesen. Nun stand er plötzlich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die Nachricht von Wunderheilungen verbreitete sich weltweit. Aus allen Ländern kamen Kranke, Bittbriefe und Angebote. Zehntausende Heilungsuchende kamen zu seinen Wirkungsstätten. Eine Revolution in der Medizin bahnte sich an.

Im Klammergriff von Verboten, Gerichtsverfahren und profitgierigen Mitarbeitern

Doch auch die Gegenkräfte waren da. Sie setzten alles in Bewegung, um das Wirken Bruno Grönings zu unterbinden. Heilverbote verfolgten ihn, Prozesse wurden ihm angehängt. Alle Bestrebungen, sein Wirken in geordnete Bahnen zu lenken, scheiterten. Zum einen am Widerstand maßgeblicher gesellschaftlicher Kräfte, zum anderen an Unvermögen oder Profitgier seiner Mitarbeiter. Als Bruno Gröning im Januar 1959 in Paris starb, war der letzte Prozess gegen ihn noch in vollem Gange. Das Verfahren wurde eingestellt, nie ein endgültiges Urteil gesprochen. Doch viele Fragen blieben offen.

Dokumentarfilm

Dokumentarfilm:
„Das Phänomen
Bruno Gröning”

Kinotermine in vielen Städten weltweit

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Wissenschaftler kommen zu Wort: Interessante Aspekte zur Lehre Bruno Grönings