Die Gegensätze „Gut“ und „Böse“
Der Mensch lebt dazwischen und muss sich entscheiden
Wenn der Mensch durch den freien Willen die Möglichkeit der Entscheidung hat, stellt sich die Frage: Was sind die Alternativen, zwischen denen er wählen kann? Dazu Bruno Gröning: „Verkennen und vergessen Sie nicht, Freunde, dass der Mensch zwischen Gut und Böse lebt. Dazwischen lebt er, da das Gute, da das Böse, zwischendrin ist der Mensch, er entscheidet.“
Der Mensch hat die Wahl. Er kann Gutes oder Böses tun. Ist einer seiner Nächsten in Not, kann er ihm helfen, kann achtlos an ihm vorübergehen oder sogar die Not des anderen für sich ausnutzen. Er kann tun, was er will. Der Mensch steht in seinem Leben immer – bewusst oder unbewusst – vor Weggabelungen, an denen er sich für den guten oder den schlechten Pfad entscheiden muss. Meist sind es alltägliche Begebenheiten, die den Lauf des Schicksals bestimmen.
Wie ist es z. B., wenn man aus Wut über ein ehrliches Wort mit einem Freund bricht, aus Ärger über den Chef eine Stellung aufgibt oder aus gekränktem Stolz ein einmaliges Angebot ausschlägt? Wie oft sind es spontane Entscheidungen, die man später bedauert, aber nicht mehr rückgängig machen kann. Ein winziger Augenblick kann den Verlauf des ganzen späteren Lebens bestimmen, zum Guten oder zum Schlechten.
Aufbauende und abbauende Kräfte
Doch wie kommt es dazu? Was steht hinter den Begriffen „Gut“ und „Böse“? Ist nicht das ganze Leben ein Produkt blinden Zufalls, dem der Mensch hilflos ausgeliefert ist?
Das Gute – so erklärte Bruno Gröning – komme von Gott, das Böse von Seinem Gegenpart: von Satan! Diesen gebe es wirklich, und er habe sich das Ziel gesetzt, alles Gute, Göttliche zu vernichten. Bruno Gröning: „Wer tut es, wer lässt hier nichts unversucht, das Gute, das Göttliche zu zerstören? Woher kommt die Krankheit, die Krankheit an dem, was hier auf dieser Erde wächst? Nehmen Sie, was Sie wollen, irgendeine Frucht oder irgendein anderes Lebewesen, der Satan versucht immer wieder und noch, alles zu zerstören. Auch hat er es fertig bekommen, an dem Menschen zu nagen.“
„Der Satan, der auf dieser Erde existiert, hat nichts unversucht gelassen, das Gute und das Göttliche zu zerstören.“
„Wo Gott, da die Liebe, wo Satan, da die Kriege.“
Im Geistigen stehen sich beide Pole gegenüber: Gott als das Leben selbst und Satan, der es vernichten will. Ihnen stehen Heerscharen von Geistwesen zur Seite, und der Kampf wird mit aller Härte geführt. Beide Seiten verfügen über enorme Energien. Ihr Wesen beschrieb Bruno Gröning mit einfachen Worten: „Die göttliche Kraft ist aufbauend, und die böse, teuflische, satanische ist abbauend.“
Beide kann der Mensch in sich aufnehmen und wirken lassen, sowohl im Körper, als auch in der Seele. Die eine wirkt stärkend und aufbauend, die andere schwächend und abbauend. Die positive Kraft birgt die Gesundheit in sich, die negative die Krankheit.
Krankheit ist keine Strafe Gottes, sondern die Folge falscher Gedanken und Taten
Bruno Gröning sagte, dass die Krankheit vom Bösen komme und nicht – wie vielfach behauptet wird – eine Strafe Gottes sei. Solche Gedanken bezeichnete er als Lüge und lehnte sie entschieden ab. Gott straft nicht! Die Krankheit ist die Folge falscher Gedanken und Taten. Wenn die Ursache behoben ist, wird auch die Wirkung vergehen, und das ist der Wille Gottes.
„Nicht wie Menschen glauben, die Krankheit wäre eine Strafe Gottes. Es ist damit zu vergleichen, wenn ein Kind das Elternhaus verlässt. Da können die Eltern die Hände nicht mehr darüber halten, sie können das Kind nicht mehr schützen. So haben auch wir unseren Vater verlassen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir allein nur Kinder Gottes sind. Nur Er kann uns helfen! Und Er wird uns helfen, wenn wir den Weg wieder zu Ihm gefunden haben.“