Heilung von Drogensucht
I. H. (38), Trier (Deutschland)
Nach dem Tod meines Lebensgefährten fing ich 1991 an, vermehrt Haschisch zu rauchen. Nach einiger Zeit rauchte ich bis zu acht Gramm pro Tag. Ab dem Jahr 1992 kamen sporadisch Speed und LSD dazu. Mit dem Konsum von Heroin und Kokain begann ich Anfang 1993, wobei ich Heroin regelmäßig spritzte. Das steigerte sich bis zu ungefähr einem Gramm Heroin am Tag. Weil das Geld hinten und vorne nicht reichte, verkaufte ich meinen Körper bei einer Privatadresse.
Schwangerschaft – Entzüge – Rückfall
1995 wurde ich schwanger und machte zwei ambulante Entzüge. Als meine Tochter vier Tage alt war, wurde ich wieder rückfällig. Neun Monate wartete ich auf eine neue Therapie. Dazwischen wurde ich wieder voll abhängig von Heroin. Ich brauchte ungefähr 300 DM täglich, die ich auf dem Straßenstrich verdiente. Während der Therapie baute ich u. a. einen Heroinrückfall, sodass ich als „süchtig“ entlassen wurde.
Trotz Methadonprogramm weiterhin starker Suchtdruck
Anfang 1998 wurde ich für zweieinhalb Jahre in ein Methadon-Programm aufgenommen. Die Anfangsdosis lag zwischen fünf und sieben mg pro Tag. Trotzdem hatte ich weiterhin Suchtdruck. Im September 2000 lernte ich einen Mann kennen, der mit Haschisch dealte und mich damit in großen Mengen versorgen konnte. Damit verlagerte sich die Sucht von Heroin auf Haschisch. Danach kam der nächste Rückfall mit Heroin.
Verzweifelte Suche nach Hilfe
Völlig verzweifelt suchte ich im Februar 2001 einen Weg aus der Sucht. Über das Internet fand ich zum Bruno Gröning-Freundeskreis und wurde am 10.3.2001 eingeführt. Bereits während der Einführung erlebte ich Ruhe und Frieden in meinem Kopf und fühlte einen leichten Strom im Körper. Drei Tage danach hörte ich auf, Haschisch zu rauchen.
Viele Dinge regelten sich in meinem Leben
Etwa zwei Monate später geriet ich noch einmal in „entsprechende“ Kreise und rauchte wieder Haschisch. Doch ich brauchte weniger und konnte Pausen bis zu vier Wochen zulassen. In dieser Zeit regelten sich viele Dinge in meinem Leben zum Guten; so hörte ich z. B. auf, mich über mein Leben zu beklagen und schloss Frieden mit meiner Vergangenheit.
Die Heilung ist endlich da
Nach etwa einem halben Jahr war das Verlangen zu kiffen verschwunden. Seit dem 24.11.2001 bin ich frei von allen Drogen. Meine Tochter und ich haben einen geregelten Tagesablauf. Erstmalig in meinem Leben weiß ich, was Freude am Leben bedeutet.
Ärztlicher Kommentar
Bei I. H. bestand über 10 Jahre ein polyvalenter Rauschgiftmissbrauch (polyvalent: verschiedene Suchtmittel werden konsumiert) in Form von Haschisch, LSD, Aufputschmitteln sowie Heroin und Methadon – auch intravenös. Die Drogenabhängigkeit und die damit verbundenen Lebensumstände führten in eine tiefe Depression und den sozialen Rückzug. Durch diverse ambulante und stationäre Entzugsbehandlungen oder Methadonsubstitution (unterstützende Behandlung mit Methadon, einem Ersatzstoff für Heroin) konnte sie keine Befreiung vom Drogenkonsum erreichen.
Nach Einführung in die Lehre Bruno Grönings und Kontakt mit dem Heilstrom spürte Frau H. eine sofortige Änderung ihres Lebensgefühls und erstmals eine positive Perspektive mit dem Verschwinden der Depression. In einem Übergangszeitraum kam es noch einmal zu einem mäßigen Haschischgebrauch und einer Depression, was in eine völlige Drogenfreiheit und psychosoziale Stabilisierung überging.
Dieser Verlauf ist sehr außergewöhnlich und beeindruckt mich als Arzt außerordentlich. Üblicherweise wäre nach dem häufigen Therapieversagen eine weitere Abhängigkeit mit allen schwerwiegenden Folgen zu erwarten gewesen.
Dr. med. G. F.