Heilung von Drogenabhängigkeit (Mischkonsum)

S. E. (25), Berlin (Deutschland)

Im Jahre 1993 fing ich an, Zigaretten zu rauchen. Ein halbes Jahr später rauchte ich dann eine Schachtel in zwei Tagen. Drei Monate später mit knapp 16 Jahren konsumierte ich bereits Haschisch und Marihuana. Dies tat ich zunächst unregelmäßig und auch nur an den Wochenenden. Ich wohnte zu dieser Zeit noch bei meinen Eltern und stand kurz vor meinem Schulabschluss. Aus diesen Gründen war ich sehr vorsichtig, denn es sollte ja niemand etwas merken. An den Wochenenden schlief ich meist bei Freunden und rauchte dort zwei bis drei Joints. Ich dachte, ich verpasse etwas, wenn ich nicht mit den anderen Haschisch rauche, und es machten ja alle. Außerdem verschwand die innere Leere, und alle Probleme waren weit weg. Nach drei bis vier Wochen entdeckte ich andere Möglichkeiten, um die Drogen zu inhalieren. Dadurch wurde weniger Stoff benötigt, aber die Wirkung war noch stärker.

Im Sommer 1994 beendete ich die Realschule mit dem Abschluss der 10. Klasse. Im Herbst 1994 begann ich dann eine dreijährige Ausbildung. Bis Oktober 1995 blieb der Konsum konstant. Bis dahin kam ich auch jeden Tag nach Hause. Aber dann wechselte ich den Ausbildungsplatz und kam nur an den Wochenenden nach Hause. Dadurch änderten sich meine Konsumgewohnheiten. Ich kiffte jetzt täglich und rauchte mindestens ein bis zwei Joints pro Tag. Das entspricht etwa einem halben Gramm Haschisch. Dies diente dem Stressabbau. Ich konnte wieder besser schlafen und die innere Leere verschwand. Die unangenehmen „Nebenwirkungen“ waren der häufige Heißhunger auf Süßigkeiten in allen Varianten und das steigende Verlangen nach Haschisch und Marihuana. Trotz allem verspürte ich ein allgemeines Wohlbefinden.

Immer mehr Drogen kamen dazu

1997 zog ich nach Berlin und beendete dort meine Ausbildung im Sommer erfolgreich. Ich arbeitete noch ungefähr drei Monate, danach hatte ich keine Lust mehr zu arbeiten. Ich wollte weder an Zeiten noch an irgendwelche Verpflichtungen gebunden sein. Nach und nach lernte ich immer mehr Leute kennen, die auch Drogen nahmen. Es wurden verschiedene Sachen ausprobiert wie z. B. Hasch-Milch, Hasch-Kekse und diverse Inhalationsgeräte. Es kamen immer mehr Drogen dazu. Ende 1997 nahm ich zusätzlich Speed zum Wachbleiben auf Partys. Anfangs nahm ich ein halbes Gramm am Wochenende. Der Haschkonsum stieg beträchtlich auf 2 Gramm pro Tag.

Ich zog zu Freunden in eine WG, wo sich durch die Häufigkeit der Einnahme von Speed auch die Menge erhöhte. Ende 1997/Anfang 1998 kam Ecstasy dazu, das ich vor, während und nach Partys schluckte (1 bis 2 Pillen pro Nacht). Zur selben Zeit fing ich auch an, LSD zu konsumieren. Ich nahm 1 bis 2 Plättchen, die mit LSD beträufelt waren pro Nacht zu mir. Anfang 1998 kamen Kokain und Crack dazu. Dies nahm ich aber nur sporadisch, je nach Verfügbarkeit. Im Sommer 1998 fand dann alles seinen Höhepunkt. Speed nahm ich schon, um aufzuwachen und einen klaren Kopf zu bekommen. Ich brauchte ca. 2 bis 3 Gramm pro Woche, die ich durch die Nase zog. Erst danach war ich wach. Die ersten Leute kamen mittags durch das Fenster geklettert, da wir Parterre wohnten. Wir redeten täglich dumm daher, spielten Play-Station, guckten Videos und kifften nebenbei. Wir zogen durch die Stadt, gingen auf Partys und Konzerte. Ich war ständig in Gesellschaft, nie allein. Mein Konsum war von den finanziellen Möglichkeiten abhängig. Ich bekam Arbeitslosengeld, Wohngeld und manchmal etwas Geld von meinen Eltern. Unser Geld wurde in einen „Topf“ geworfen. Zuerst wurden die Miete und der Strom bezahlt. Das, was übrig blieb, wurde in Drogen umgesetzt. Essen und Kleidung wurden mehrmals geklaut. Für mich war der Zustand okay. Ich stand auch teilweise neben mir, mein Körper war mir relativ egal.

Irgendwann im Sommer 1998 fuhr ich dann nach Hause zu meinen Eltern. Mein Körpergewicht betrug 38 Kilo. Ich hatte mich schon als körperlich und psychisch abhängig definiert, aber es interessierte mich wenig.

Meiner Mutter fiel auf, wie sehr ich mich körperlich und auch im Wesen verändert hatte. Ich war aggressiv, nervös, desinteressiert, lustlos, zickig und total fertig. Ich fühlte mich wieder leer und ausgebrannt. Ich hatte keinen Appetit mehr und teilweise das Bedürfnis, auch mal alleine zu sein. Das war gar nicht möglich, weil immer Leute um mich herum waren. Ich zog dann bald aus und hatte eine eigene kleine Wohnung. Von da an ging der Drogenkonsum etwas zurück. Koks und Crack ließ ich ganz weg, weil es zu teuer war. Doch alle anderen Drogen konsumierte ich weiterhin regelmäßig. Ich musste mich daran gewöhnen, gelegentlich alleine zu sein und auch alleine zu schlafen. Damit hatte ich große Probleme.

Ich wurde neugierig und wollte den Haken finden

Meine Mutter war seit Januar 1998 im Bruno Gröning-Freundeskreis und redete dauernd davon. Sie war plötzlich gesund und nicht mehr so besorgt um mich. Ich wollte wissen, wo sie da gelandet ist und wo der Haken an der Sache ist. Ich wurde neugierig, und nur aus diesem Grund habe ich mich im Oktober 1998 zu einer Einführung in die Lehre Bruno Grönings überreden lassen. Ich hörte genau hin, um den Haken zu finden. Ich fand aber keinen.

Ich habe bei der Einführung nichts gespürt, weil ich so beschäftigt war, den Haken doch noch zu finden. Später besuchte ich dann ein Treffen von Jugendlichen, um eventuell doch noch etwas zu entdecken. Irgendwann während dieser Stunde muss ich aufgehört haben zu suchen. Plötzlich spürte ich eine ungewohnte Wärme und ein seltsames Kribbeln in den Händen. Als ich nach der Stunde den Raum verließ, erschien mir die Leere, die ich bisher mehr oder weniger ständig gespürt habe, weniger geworden zu sein. Ich ging unregelmäßig zu den Gemeinschaftsstunden.

Der Drogenkonsum geht zurück

Anfang 1999 fielen LSD und Ecstasy vollkommen weg, da ich nur noch sehr wenig auf Partys ging. Ich hatte kein Bedürfnis mehr nach dieser lauten Musik, den vielen Leuten und der ganzen Action. LSD und Ecstasy sind typische Partydrogen und erübrigten sich somit. Ich hatte gar kein Verlangen mehr danach. Ab diesem Zeitpunkt nahm ich nur noch Speed, unregelmäßig und insgesamt weniger. Zusätzlich habe ich noch gekifft.

Der Konsum von Drogen wurde von allein weniger, ich habe es gar nicht bemerkt. Ab Sommer 1999 hatte ich kein Verlangen mehr nach Speed und habe es einfach vergessen. Ich hatte dem keine Bedeutung beigemessen und es seitdem nicht mehr genommen. Ab und an stellte ich mich zu Hause ein und hatte jetzt auch einen schönen Job im Theater. Dort fühlte ich mich sehr wohl, und endlich sah ich einen Sinn in dem, was ich tat. Es blieb zu dieser Zeit nur noch das Kiffen und Zigarettenrauchen. Beides wurde nach und nach weniger, und Silvester 1999 habe ich das letzte Mal gekifft und geraucht.

Frei ohne Entzugserscheinungen

Erst im März 2000 ist mir aufgefallen, dass alles verschwunden war. Ich hatte keinerlei Entzugserscheinungen und erfuhr erst jetzt, dass sich bereits seit Februar 1998 meine Eltern und viele liebe Freunde für mich eingestellt hatten. Seitdem bin ich endgültig drogenfrei. Mein Körpergewicht ist mit 45 Kilogramm bei einer Körpergröße von 150 cm wieder völlig normal. Ich kann wieder allein sein und wieder gut und ruhig schlafen. Den Kontakt zu den alten „Freunden“ habe ich vollkommen abgebrochen. Ich verstehe mich jetzt mit meinen Eltern wieder gut, es ist eine richtige Freundschaft zu ihnen entstanden.

Psychologische Stellungnahme:

Frau E. hat über den Zeitraum von drei Jahren täglich Drogen konsumiert, vor allem Haschisch und Marihuana (Cannabis) und das Aufputschmittel Speed. Infolge der Toleranzbildung kam es zu einer stetigen Steigerung der Konsummenge bis zu 2 Gramm pro Tag. Hinzu kamen Ecstacy, LSD und Kokain. Ihr ganzes Leben drehte sich um die Drogen selbst, die Beschaffung der Drogen und das Drogenumfeld.

Frau E. erfüllt damit zum damaligen Zeitpunkt alle Kriterien einer schweren Drogenabhängigkeit, weil sie sowohl von der psychotropen Wirkung der Drogen körperlich als auch von dem gesamten Drogenumfeld psychisch abhängig war.

Innerhalb von 1 ¼ Jahren nach der Einführung in die Lehre Bruno Grönings reduziert sich der gesamte Drogenkonsum auf null; und eine vollständige Trennung von dem bisherigen Drogenumfeld gelingt. Dieser Verlauf und die Leichtigkeit beim Verzicht auf die Drogen ist psychologisch sehr ungewöhnlich. Der entscheidende Faktor zum Erreichen der Freiheit von allen Drogen muss in der Aufnahme der Heilkraft nach der Lehre Bruno Grönings gesehen werden.

B. L., Diplom-Psychologin

Dokumentarfilm

Documentaire:
"Het fenomeen
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Data filmvoorstellingen in vele steden wereldwijd

Grete Häusler-Verlag

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Wetenschappers aan het woord: Interessante aspecten van de leer van Bruno Gröning