Heilung von Alkoholabhängigkeit
W. J. (44), Blieskastel (Deutschland)
Ich trank 20 Jahre lang regelmäßig Alkohol. Nicht unbedingt während der Woche, jedoch immer am Wochenende. Ich war einer jener sogenannten „Quartalssäufer“. Während meiner Arbeitszeit trank ich nicht, auch nicht, um Probleme zu bewältigen. Dabei habe ich Alkohol stets gemieden, da ich gemerkt habe, dass ich nach Alkoholgenuss nicht klar denken konnte und auch keine Lust mehr zum Arbeiten hatte. Meine Zeit kam nach Feierabend.
Zunächst begann alles ganz harmlos in Jugendkneipen und Diskotheken. Es wurde ja überall vorgelebt, dass Alkohol einfach dazugehörte. So auch bei uns. Jeder war stolz, wie viel er vertragen konnte, und manchmal stand der ganze Tisch voll gefüllter Biergläser, die schnell leer waren und wieder voll. Meistens konnte ich mich am Morgen nicht erinnern, was in der Nacht geschehen war, und hatte oft ein schlechtes Gewissen.
Es wurde immer schlimmer
Wenn ich motorisiert unterwegs war, habe ich Alkoholgenuss vermieden. Jedoch einmal nicht – und prompt erwischte es mich. Ein Unfall mit tödlichem Ausgang für meinen Beifahrer hätte ein heilsamer Schock sein können, doch es wurde, im Gegenteil, immer schlimmer. Die Wochenenden dauerten nun von Donnerstag- bis Sonntagabend, oftmals zechten wir durch oder legten eine kurze Schlafpause ein und dann ging es weiter. Dass Alkohol enthemmt, ist ja hinreichend bekannt, und so kamen noch Frauengeschichten und Krankheiten hinzu.
Als ich unter Bauchschmerzen litt, wurden diese mit „Fernet“ (Weinbrand) behandelt. Doch später stellte der Arzt stark erhöhte Leberwerte fest. Er verschrieb mir keine Medikamente, sondern sagte, ich sollte den Alkohol weglassen, dann würde sich alles von selbst regeln. Auf diesen Schreck musste ich erst mal einen trinken. Ein anderes Mal bin ich volltrunken im Winter umgefallen und fast erfroren. Die mit Alkohol erlebten Episoden würden ausreichen, ein ganzes Buch zu füllen.
Keine Entzugserscheinungen
Über ein Flugblatt erfuhr ich von der Lehre Bruno Grönings. Zwei Tage später wurde ich am 31. August 1996 eingeführt. Ich konnte das Gesagte gleich annehmen und stellte mich ab sofort mindestens zweimal täglich auf den Empfang des Heilstroms ein.
Nach zwei Monaten, am 31. Oktober 1996, traf ich zwei Kumpel und wir „gingen einen trinken“. Dabei hatte ich so viel getrunken wie schon lange nicht mehr. Auf dem Heimweg bin ich schwer gestürzt und habe mir an den beiden Schneidezähnen ein Stück abgeschlagen. Am nächsten Morgen erkannte ich endlich, dass es so nicht weitergehen konnte, und beschloss, von nun an keinen Tropfen Alkohol mehr zu trinken.
Das ist mir durch die Hilfe Bruno Grönings, den ich beim Einstellen von Herzen darum bat, sofort gelungen. Seit diesem Tag habe ich keinen Alkohol mehr angerührt. Ich hatte keine Entzugserscheinungen. Dies ist bis heute so geblieben. Ich habe eine richtige Abneigung gegen den Alkohol und helfe mit im Kampf gegen alle Süchte. Dass ich ein Alkoholproblem hatte, ist mir erst drei Jahre später durch meine Mithilfe in der Hilfebedürftigsten-Gemeinschaft bewusst geworden.
Psychologische Stellungnahme:
Herr J. muss als regelmäßiger Gelegenheitstrinker mit psychischen Abhängigkeiten sowie mit sozialen Komplikationen eingestuft werden. Eine Therapie ist bei diesem Typ der Abhängigkeit meist erfolglos, da eine Krankheitseinsicht und das Gefühl der starken Abhängigkeit oft fehlen. Der Leidensdruck bei diesen Menschen besteht in einer über Jahre kontinuierlichen Verschlechterung des seelischen und körperlichen Wohlbefindens, was die betroffenen Personen einerseits wahrnehmen und was sie andererseits auch ängstigt. Obwohl ein verzweifelter Wunsch da ist, den seelischen und körperlichen Abbau zu stoppen, erleben sie sich unfähig, ihr Abhängigkeitsverhalten zu verändern. Die Selbsterkenntnis über die negative Wirkung des Alkohols und die Fähigkeit, in demselben Moment den Alkohol ganz wegzulassen, müssen daher als äußerst ungewöhnlich angesehen werden. Ohne Aufnahme der göttlichen Heilkraft nach der Lehre Bruno Grönings und deren Wirkung ist dieser sehr kraftintensive Befreiungsprozess psychologisch nicht nachvollziehbar.
U.T., Diplom-Psychologe