Heilung von Schwerhörigkeit nach Hörsturz

Jürgen B. (53), Deutschland

[1] In meinem linken Ohr hatte ich seit mindestens fünf Jahren eine Schwerhörigkeit, welche mir erst nach und nach auffiel. Im täglichen Leben kam es immer wieder vor, dass mich jemand ansprach und ich immer erst nach wiederholtem Ansprechen reagierte. Beim gemeinsamen Fernsehen verstand ich nicht, was gesagt wurde, und musste darum bitten, den Ton lauter zu stellen. Meine Verlobte, die ich vor viereinhalb Jahren kennenlernte, machte mich wiederholt darauf aufmerksam, ich möge doch bitte einmal zum Ohrenarzt gehen.

Als ich dann im Mai 1991 endlich zum Ohrenarzt ging, um einen Hörtest machen zu lassen, war das Ergebnis eindeutig. Die Diagnose lautete: Hörsturz mit anhängiger Schwerhörigkeit links. Der Arzt sagte wörtlich: „Wenn Sie nur dieses Ohr hätten, würden Sie ganz schön im Dunkeln stehen. Wir müssen uns beim nächsten Besuch einmal über ein Hörgerät unterhalten."

Durch eine Freundin, die im Gespräch mit mir sagte, sie habe jetzt etwas, wo ich gesund werden könne, wurde ich auf den Bruno Gröning-Freundeskreis aufmerksam. Meine Neugier auf das Thema ließ mich nicht los, und so wurde ich am 7.8.1991 in die Lehre Bruno Grönings eingeführt.

Plötzlich fiel mir auf, dass ich diese leise Musik ganz deutlich hören konnte

Außer der auf meine Einführung folgenden Urlaubszeit besuchte ich regelmäßig die Gemeinschaftsstunden. Mein Hörvermögen war zuerst genauso wie vor der Einführung. Einige Zeit später, etwa Anfang November, saß ich eines Tages bei einem Kunden und musste warten. Im Hintergrund spielte leise Musik. Plötzlich fiel mir auf, dass ich diese leise Musik ja ganz deutlich hören konnte – wie seit Jahren nicht mehr. Ich hielt mein linkes Ohr zu, um zu hören. Dann wechselte ich die Hand und hielt das rechte Ohr zu, um vergleichen zu können. Die Musik war sehr leise, aber ich hörte sie auf beiden Ohren gleich laut!

Vor Überraschung wechselte ich ein paarmal, und es war das gleiche Ergebnis. Die Musik war auf beiden Ohren in der gleichen Lautstärke zu hören. Nun wusste ich, ich hatte die volle Hörfähigkeit wiedererlangt. Es ist ein wunderbares Gefühl!

Ich habe jetzt die ärztliche Bestätigung erhalten. Ich ließ einen neuen Hörtest machen, und der Arzt bestätigte mir die wiedererlangte Hörfähigkeit. Ich danke für diese Heilung aus ganzem Herzen.

Ärztlicher Kommentar:

Von der Ohrmuschel aufgefangen, wird der Schall durch den äußeren Gehörgang zum Trommelfell geleitet. Durch den Schalldruck wird dieses in Schwingung versetzt. Die Bewegung des Trommelfells wird im Mittelohr durch die Gehörknöchelchen auf die sog. Steigbügelfußplatte übertragen, deren Bewegung zu Volumenverschiebungen der Flüssigkeit des Innenohrs führt. Hierdurch wird eine das schneckenförmig aufgebaute Innenohr durchziehende Membran (Basilarmembran) entsprechend der eintreffenden Frequenz der Schallwelle bewegt, was wiederum zu einer Reizung bestimmter Sinneszellen führt, die mit dem Gehörnerv in Verbindung stehen.

Man unterscheidet zwischen einer Schallleitungs- und einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Die Ursache der Schallleitungsschwerhörigkeit findet sich im Gehörgang oder im Mittelohr, während bei einer Schallempfindungschwerhörigkeit eine Schädigung des Innenohres oder des Hörnervs vorliegt.

Bei Herrn B. lag eine ausgeprägte Innenohrschwerhörigkeit (Schallempfindungsschwerhörigkeit) des linken Ohres vor, die ärztlicherseits auf einen Hörsturz in der Anamnese zurückgeführt wurde. Der von ihm beschriebene Hörverlust wird im Tonschwellenaudiogramm seines HNO-Arztes Dr. J. vom 21.5.91 eindrucksvoll dokumentiert: „Die Hörschwelle links lag in den tiefen Frequenzen bis 1000 Hz bei 35 dB Hörverlust und fiel bis 8000 Hz auf 80 bis 90 dB Hörverlust ab."[2]

Es fand sich zudem eine, wenn auch wesentlich geringere, Innenohrschwerhörigkeit auf der rechten Seite: „... rechts ab 3000 Hz abfallend auf 50 bis 60 dB Hörverlust."[3]

Die deutliche Beeinträchtigung der Hörfähigkeit fiel auch Personen seiner näheren Umgebung auf. Frau Uta T. bestätigt an Eides statt: „Ich habe Herrn B. vor ca. 4 1/2 Jahren kennengelernt und stellte damals sehr schnell fest, dass er offensichtlich unter einer starken Schwerhörigkeit litt, welche sich dadurch bemerkbar machte, dass er, wenn man (ich) ihn ansprach, entweder gar nicht oder erst beim wiederholten Male reagierte. Dieses kam ständig und in den verschiedensten Situationen vor. Besonders wenn man zu seiner Linken saß. Er bat mich (und auch andere Menschen), doch lauter zu sprechen, und auch das Fernseh- und Musikgerät waren ständig auf Überlautstärke gestellt. Seit ca. Oktober-November 1991 bestehen diese eben genannten Schwierigkeiten nicht mehr. Herr B. reagiert seither völlig normal."[4]

Die Wirkung der Heilkraft lässt sich auch in den entsprechenden Tonschwellenaudiogrammen deutlich erkennen, die Herr B. nach seiner Heilung anfertigen ließ. Dabei suchte er zwei HNO-Ärzte auf. Dr. J. aus H. bestätigte eine deutliche Besserung des Hörvermögens und Dr. L. aus H. bescheinigte ihm wieder ein normales altersgemäßes Hörvermögen: „Im Tonschwellenaudiogramm vom 04.03.92 liegt die Innenohrleistung bds. bis 3 kHz bei 10 dB, danach Abfall rechts auf 30 dB bei 6 kHz und links auf 40 dB bei 6 kHz."[5]

War das Hörvermögen des linken Ohres vorher so gemindert, dass Herr B. im Sprachtonbereich nur lautes Sprechen vernehmen konnte, so nimmt er jetzt sogar wieder eine Flüsterstimme wahr.

Textstellennachweis:

[1] Erfolgsbericht von Jürgen B. aus H., Archiv MWF
[2] und [3] Ärztliche Bescheinigung von Dr. J. Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aus H. vom 23.04.1992, Archiv MWF
[4] Erklärung von Uta T. aus U., Archiv MWF
[5] Ärztliche Bescheinigung von Dr. L., Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aus H., vom 12.03.1992, Archiv MWF

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