Heilung von Bulimie
K. M. (26), Wien (Österreich)
Enttäuscht vom Leben, der Liebe und von mir selbst flüchtete ich vor mir selbst nach England. Hier trat ich im Spätsommer 1999 eine Stelle als Au-pair in einer Londoner Vorstadt an. Nach all den Anstrengungen und belastenden Ereignissen der ersten Jahreshälfte dachte ich, ein Jahr Auszeit würde mir guttun. Von diesem Jahr im Ausland erhoffte ich mir viel: Klarheit für meine beruflichen Zukunftsvisionen, Ordnung für meine privaten und gesundheitlichen Angelegenheiten.
Essen statt Liebe
Bald entdeckte ich einen Ersatz für die fehlende Liebe in meinem Leben – Essen. Es fühlte sich so an, als ob ich damit den Schrei in mir ein wenig stillen könnte. Ich stopfte mich mit allem möglichen Essbaren nur so voll, um hinterher total unglücklich zu sein: Der Selbstbetrug führte schließlich dazu, dass ich mich total unzufrieden fühlte – mit meiner Situation und meiner Figur. Also erbrach ich immer wieder, was ich gegessen hatte, um mich hinterher wieder vollzustopfen. Die Aggression gegen mich selbst wuchs.
Schleichend wurde im Frühjahr 2000 aus der Angewohnheit eine Krankheit: Bulimie, umgangssprachlich auch „Fress-Brech-Krankheit“ genannt. Das Verschlingen von Süßem und das Finger-in-den-Mund-Stecken, um alles wieder herauszubrechen, das wurde für mich zu einem mehrmals täglich wiederkehrenden Ritual.
Im Griff der Krankheit
Zurück in Österreich wurde alles noch schlimmer. Unmerklich entfernte ich mich immer mehr von mir selbst: Ich begann zu studieren, besuchte eine Abendschule. Zusätzlich ging ich halbtags arbeiten. Ich hetzte nur noch von einem Ort zum anderen. Erfüllung fand ich bei keiner meiner Tätigkeiten. Nur wenn ich zwischendurch Süßes in mich hineinstopfen konnte und es anschließend schaffte, alles wieder aus meinem Magen herauszubefördern, empfand ich Ruhe und war erleichtert. Das gab mir das wenn auch trügerische Gefühl, die Kontrolle über meinen Körper zu haben.
Vor meinen Freunden, meiner Familie und allen anderen Mitmenschen konnte ich mein gestörtes Essverhalten gut verbergen. Selbst als mir irgendwann klar wurde, dass es äußerst krankhaft war, was ich da tat, als ich sogar im Schlafzimmer in einen Müllsack zu brechen begann, damit niemand Verdacht schöpfte, konnte ich an meiner Situation nichts ändern. Deswegen eine Therapie zu machen, kam mir überhaupt nicht in den Sinn.
Über die Mutter zu Bruno Gröning
Meine Mutter hatte, als ich im Ausland war, zum Bruno Gröning-Freundeskreis gefunden. Angeregt durch ihre Erzählungen, hörte ich mir im Oktober 2001 einen Vortrag über die Lehre Bruno Grönings an. Ende Februar 2002 kam ich in die Gemeinschaft.
Nun begann ich mich täglich auf den Heilstrom einzustellen. Dabei bat ich um die Heilung für eine ganz andere Belastung (Krankheit) und dachte nicht an die Bulimie. Auch weiterhin stopfte ich mich hauptsächlich mit süßem Essen voll und erbrach es. Der Unterschied zu früher war der, dass mir bewusst wurde, dass ich das überhaupt nicht mehr wollte.
Etwa drei Wochen nach der Einführung befriedigte ich wie gewohnt diesen Ess-Brech-Zwang. Danach stellte ich mich bewusst auf den Empfang des Heilstroms ein und bat um Heilung.
Eine halbe Stunde später war alles wie weggeblasen. Ein neues Lebensgefühl und großes Glück flossen durch meine Adern. Ich hatte das starke Gefühl, dass ich eine Heilung erfahren hatte. Nur wovon, das wusste ich noch nicht.
Erst Wochen später bemerkte ich, dass ich schon lange keine Ess-Brech-Attacken mehr hatte, und da begriff ich endlich, dass ich gesund war.
Psychologische Stellungnahme:
Im Normalfall ist die Psychotherapie einer solchen Ess-Brech-Sucht (Bulimia Nervosa) schwierig, langwierig und von Therapieabbrüchen gekennzeichnet. Das Verschwinden jeglicher Symptomatik bei Frau M. drei Wochen nach ihrer Einführung in die Lehre Bruno Grönings ist unter Zuhilfenahme psychologischer Modelle und Methoden nicht zu erklären. Der enge zeitliche Zusammenhang mit der Aufnahme des Heilstroms und der Anwendung der Lehre Bruno Grönings spricht für eine Heilung auf dem geistigen Weg.